- Drei Festnahmen in Kairouan, einer Salafistenhochburg rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Tunis.
- Tunesisches Ministerium spricht von einer Terrorzelle.
- Kontakt mit Attentäter soll mittels Nachrichtenapp erfolgt sein.
Tunesische Sicherheitskräfte haben drei Männer festgenommen, die mit dem mutmasslichen Attentäter von Berlin in Verbindung stehen sollen. Einer der Verdächtigen sei der Neffe, teilte das Innenministerium in Tunis mit.
Terrorzelle am Freitag ausgehoben
Die Festgenommenen seien demnach zwischen 18 und 27 Jahre alt. Der Neffe habe gestanden, dass er mit dem mutmasslichen Attentäter auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe.
Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue schwöre. Auch habe er ihm Geld geschickt.
Das Ministerium bezeichnete die drei Männer als eine Terrorzelle, die Sicherheitskräfte bereits am Freitag nahe der Stadt Kairouan ausgehoben hätten. In dieser Region lebt auch die Familie des mutmasslichen Attentäters. Kairouan gilt als Salafistenhochburg.
Routinekontrolle beendet Flucht
Der mutmassliche Terrorist war bei einem Schusswechsel mit zwei Polizeibeamten am Bahnhof Sesto San Giovanni bei Mailand am frühen Freitagmorgen gestorben. Er hatte bei einer Routinekontrolle nach Angaben der italienischen Regierung seine Waffe gezogen und auf die Beamten gefeuert.
Der 24-Jährige ist nach Überzeugung der Ermittler der Mann, der am Montagabend in Berlin mit einem gestohlenen Sattelzug in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast ist. Bei dem Attentat starben 12 Menschen, 53 wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.