- Angreifer haben in der Stadt Surabaya einen Selbstmordanschlag auf ein Polizeihauptquartier verübt.
- Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben. Laut Polizei handelt es sich dabei um die Angreifer.
- Mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Darunter sind auch mehrere Polizisten.
- Erst gestern starben bei Selbstmordanschlägen auf drei Kirchen in Surabaya mindestens 13 Menschen. 40 Menschen wurden verletzt.
Nach ersten Erkenntnissen fuhren die vier Täter mit zwei Motorrädern auf das Gebäude zu. Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen dann eine Explosion. Vermutet wird, dass es sich bei den Tätern um Islamisten handelt.
Der Polizeisprecher der Provinz Ost-Java bestätigte deren Tod. Ein achtjähriges Mädchen, das bei den Attentätern gewesen sei, habe aber überlebt und sei in ein Spital gebracht worden.
Zunächst war von lediglich zwei Attentätern ausgegangen worden. Überwachungskameras zeigten, wie ein Mann und eine Frau auf einem Motorrad an einem Kontrollpunkt gestoppt worden seien. Dort habe sich dann die Explosion ereignet. Unter den Verletzten befanden sich laut Behörden sechs Zivilpersonen und vier Polizisten. Die Identität der Attentäter wird laut dem Polizeisprecher gerade überprüft.
Bombenserie erschüttert Indonesien
Bereits bei den Anschlägen vom Sonntag auf drei Kirchen in Surabaya, vermuteten die Behörden, dass die Bombenserie das Werk einer Gruppe mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist.
Ein Sprecher des indonesischen Geheimdienstes NIA machte die Gruppe Jemaat Ansharud Daulah (JAD) dafür verantwortlich. Der IS reklamierte die Kirchen-Anschläge später über sein Propaganda-Sprachrohr Amak für sich. Eine offizielle Bestätigung gibt es aber nicht.
Laut der indonesischen Polizei stammen die Kirchen-Attentäter von der gleichen Familie. Demnach habe sich die Mutter mit zwei Kindern (12 und 9 Jahre) in die Luft gejagt, während der Vater mit zwei Jugendlichen (18 und 16 Jahre) die Bomben bei den anderen zwei Kirchen aktiviert haben.
Die erste Explosion ereignete sich gegen 7.30 Uhr Ortszeit (01.30 Uhr MESZ) in einer katholischen Kirche namens Santa Maria. Nach Angaben von Augenzeugen geschah dies kurz vor Beginn eines Gottesdienstes. Im Fernsehen waren Bilder der stark beschädigten Kirche zu sehen. Zeugen berichteten von zahlreichen Opfern. Kurze Zeit später gab es weitere Explosionen in einer Kirche, die der Pfingstbewegung gehört, und in einem protestantischen Gotteshaus.
Tote bei Gefängnisaufstand am Mittwoch
Der NIA-Sprecher Wawan Purwanto sagte im Fernsehsender Metro-TV, die Terrorgruppe JAD habe ursprünglich Anschläge auf die Polizei geplant. «Aber weil die Polizei vorbereitet war, haben sie sich jetzt andere Ziele ausgesucht.» Erst am Donnerstag war in der Nähe von Jakarta ein Gefängnisaufstand mit insgesamt sechs Toten zu Ende gegangen, darunter fünf Polizisten. Bei einem Teil der Häftlinge soll es sich um IS-Anhänger gehandelt haben.