- Nach dem Attentat in Wien wurden zwei Winterthurer verhaftet.
- Die Bundesanwaltschaft übernimmt nun das Verfahren.
- Die beiden Winterthurer waren mit dem Attentäter bekannt.
Nächste Woche übernimmt die Bundesanwaltschaft das Verfahren gegen zwei Winterthurer, die im Zusammenhang mit dem Attentat in Wien verhaftet wurden. Es müssten nur «Fragen des Timings» und der konkreten Koordination geklärt werden, anschliessend werde die Bundesanwaltschaft mit der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich «die Übergabe des Falles umsetzen».
Attentäter war Bekannter der beiden Winterthurer
Der 18-jährige und der 24-jährige Winterthurer sind den Behörden bekannt, da sie in bereits laufende Terrorismus-Strafverfahren involviert sind. Der Ältere der beiden ist Beschuldigter in einem dieser Verfahren, der Jüngere ist Beschuldigter in einem Verfahren der Jugendanwaltschaft Winterthur.
Bei der Terrorattacke in Wien waren vier Menschen getötet und 22 teils schwer verletzt worden. Der Täter wurde von der Polizei erschossen. Gemäss der Bundesanwaltschaft war er mit den beiden Winterthurern bekannt.
Zusammen mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol), dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB), der Jugendanwaltschaft Winterthur und der Staatsanwaltschaft Zürich und in «enger Zusammenarbeit» mit den österreichischen Behörden kläre die Bundesanwaltschaft nun ab, in welchem Verhältnis die Männer zueinander standen und «wie die Bezüge zur Schweiz ausgestaltet waren».
Dschihadisten-Hotspot
In Winterthur haben Islamisten wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. So wurde der Imam der An'Nur-Moschee wegen eines Aufrufs, nicht praktizierende Moslems zu töten, verurteilt und nach Somalia ausgeschafft. Die Moschee wurde geschlossen. Verschiedene später verurteilte Islamisten gingen in dem Gebetshaus ein und aus.
Im September war der selbsternannte «Emir von Winterthur» vom Bundesstrafgericht zu einer Freiheitsstrafe von 50 Monaten verurteilt worden. Er hatte Dschihad-Reisende aus der Deutschschweiz rekrutiert. Zuvor war er 2013 selbst in Syrien gewesen.