Ägypten hält am harten Kurs gegen die Muslimbrüder fest: Gegen 183 Anhänger der mittlerweile verbotenen Bewegung wurden die Todesurteile der ersten Instanz bestätigt. Unter den Verurteilten sei auch der Chef Mohammed Badie, teilte der zuständige Generalsstaatsanwalt mit.
Das Gericht im zentralägyptischen Minja wandelte vier Todesurteile, darunter gegen zwei Frauen, in lebenslange Haft um. Zudem wurden sie wegen Vandalismus Angriffs auf öffentliche Güter, des Tragens von Waffen und der Zugehörigkeit zu illegalen Organisationen verurteilt.
Insgesamt waren Ende April 683 Männer zum Tode verurteilt worden, nun wurden 500 davon freigesprochen.
Viele Verurteilte sind auf der Flucht
Die Verurteilten werden für die Unruhen in der Hauptstadt Kairo verantwortlich gemacht. Dabei kamen im Sommer 2013 zehn Menschen ums Leben.
Der Grossteil der zum Tode Verurteilten ist nach Angaben von Anwälten auf der Flucht. Experten gehen davon aus, dass die meisten Todesurteile von einem Berufungsgericht kassiert werden, weil elementarste Rechte der Angeklagten missachtet wurden.