Endlich wieder «Dolce Vita»: Durch die Gassen von Siena spazieren, den Schiefen Turm von Pisa besichtigen oder am Strand in der Toskana die Sonne geniessen. Ab Mitte Mai soll das für ausländische Touristinnen und Touristen wieder möglich sein. So hat es Italiens Ministerpräsident Mario Draghi angekündigt. «Die Zeit ist gekommen, Ihren Urlaub in Italien zu buchen», sagte er am Dienstag nach einem Treffen der G20-Gesundheitsminister.
Coronalage entspannt sich: Mitentscheidend sei die positive Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Land, sagt Franco Battel, SRF-Korrespondent in Rom. «Die Lage hat sich deutlich entspannt.» Die Zahl der Neuansteckungen ging in den letzten Tagen zurück, und in den Spitälern werden weniger Covid-Patientinnen und -Patienten behandelt. Auch die Todeszahlen sind gesunken. Der grösste Teil Italiens ist derzeit «gelbe Zone». Das heisst: Läden, Aussenbereiche von Bars und Restaurants oder auch Kinos und Museen sind offen.
Italien will Zeichen setzen: Draghi wählte den Zeitpunkt für seine Ankündigung nicht zufällig, erklärt Battel: «Wenn er die italienische Sommersaison noch retten will, musste er jetzt ein Zeichen setzen.» Denn: Viele Menschen wollen jetzt ihre Sommerferien buchen und endlich Planungssicherheit haben. Dazu kommt: In Italien selbst und auch im europäischen Ausland sind immer mehr Menschen geimpft. Dies lässt nach Battels Einschätzung auch einen optimistischen Blick in den Sommer zu.
Gesundheitspass soll Reisen erleichtern: Bis Mitte Mai – also dem Öffnungstermin für Touristen – soll Italiens Gesundheitspass bereitstehen. Das Dokument soll das Reisen zwischen den italienischen Regionen ermöglichen und die Quarantänepflicht aufheben. Draghi sagte, dass frei reisen darf, wer entweder vollständig geimpft ist oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist. Beides muss belegt werden können. Alle anderen müssen einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Buchungen mit «gewisser Vorsicht»: Einzelheiten zum Gesundheitspass sind noch nicht bekannt. So ist beispielsweise noch unklar, wie das Dokument ausgestellt und kontrolliert wird. «Man sollte wohl noch etwas zuwarten, bis man fix bucht», empfiehlt der SRF-Korrespondent. Zudem bleibt abzuwarten, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Lage in Italien beurteilt: Bis anhin setzte es gewisse italienischen Regionen abhängig von der Verbreitung des Virus auf die Quarantäneliste.
Die weitere Entwicklung der Pandemie in Italien könnte noch immer Unwägbarkeiten mit sich bringen. «Man muss also mit einer gewissen Vorsicht buchen», schliesst Battel.