- Der venezolanische Oppositionsführer und selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó ist nach Kolumbien gereist.
- Dies, obwohl die Regierung von Präsident Nicolás Maduro ein Ausreiseverbot gegen ihn erlassen hat.
- Guaidó will am Montag an einem regionalen Ministertreffen zum Thema Terrorismus teilnehmen.
«Wir heissen Präsident Guaidó in Kolumbien willkommen», schrieb Kolumbiens Staatschef Iván Duque am Sonntag auf Twitter. «Heute Nachmittag haben wir ein Arbeitstreffen.»
Beim Treffen zum Thema Terrorismus am Montag wird auch US-Aussenminister Mike Pompeo erwartet wird. Pompeo sagte gemäss Medienberichten, er hoffe, dass Guaidó an dem Treffen teilnehmen werde.
Wegen laufender Strafverfahren darf Guaidó das Land eigentlich nicht verlassen. Im vergangenen Jahr war er ebenfalls nach Kolumbien und in andere südamerikanische Länder gereist. Bei seiner Rückkehr wurde er am Flughafen von Caracas von einer Reihe ausländischer Diplomaten erwartet, die mit ihrer Anwesenheit seine Festnahme verhindern wollten.
Patt in Venezuela
Parlamentschef Guaidó hatte sich vor einem Jahr zum Interimspräsidenten erklärt und den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro damit herausgefordert. Zwar ist Maduro mittlerweile weltweit weitgehend isoliert, allerdings hält er sich mithilfe des Militärs weiter an der Macht. Guaidó wird auf dem internationalen Parkett zwar hofiert, kann sich in Venezuela aber nicht durchsetzen.
Die humanitäre Lage in dem einst reichen Land mit den weltgrössten Erdölreserven ist katastrophal. 4.5 Millionen der gut 30 Millionen Venezolaner haben das Land bereits verlassen.