Zum Inhalt springen
Video
Tom von Grünigen: «Geduld ist in Michigan, Wisconsin und Pennsylvania gefragt»
Aus News-Clip vom 04.11.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 6 Sekunden.

Trump gegen Biden US-Wahlen: Das Zittern geht weiter

Wer gehofft hatte, beim Erwachen in der Schweiz sei die Wahl in den USA entschieden, wird jäh enttäuscht. Der Erdrutschsieg, den sich das linke Lager erträumt hat, ist bisher nicht eingetroffen. Trump kann auf einen treuen Support seiner Anhänger zählen. Er dürfte die meisten der Bundesstaaten verteidigen, die er vor vier Jahren gewonnen hat.

Angst vor Sozialismus geschürt

Wie breit die Unterstützung für Trump weiterhin ist, zeigt das Beispiel Florida. Eine wichtige Rolle spielen bei Trumps gutem Abschneiden dort vermutlich die Senioren, aber auch die Latinos. Trotz der strengen Immigrationspolitik halten nicht wenige Latinos zum Präsidenten, auch wenn es eine Minderheit ist.

Viele Latinos in Florida sind geprägt durch ihre Wurzeln in Kuba oder Venezuela. Trump behauptete im Wahlkampf, Biden wolle die USA in ein sozialistisches Land nach kubanischem Vorbild verwandeln. Das ist zwar falsch, scheint bei vielen Wählerinnen und Wählern in Florida aber auf offene Ohren gestossen zu sein.

Hoffen auf die «Blaue Wand»

So müssen die Demokraten auf andere Bundesstaaten hoffen, insbesondere auf die sogenannte «Blaue Wand» von Wisconsin über Michigan nach Pennsylvania. Diese drei Bundesstaaten wählen eigentlich traditionell demokratisch. Doch Trump gelang es vor allem, bei der Arbeiterschaft zu punkten.

Das Biden-Lager hofft, dass der nahbare, kumpelhafte Biden bei den Arbeitern besser ankommt als die oft distanziert wirkende Hillary Clinton vor vier Jahren. Zudem sollen die linken Grossstädte – von Milwaukee über Pittsburgh bis Philadelphia den Unterschied machen. Doch ausgerechnet diese drei Staaten zählen extrem langsam aus. Es kann noch Stunden dauern, bis wir das Ergebnis kennen – vielleicht länger.

Der Sieger steht noch in den Sternen

Hoffnungen machen sich die Demokraten auch in Arizona, wo sich vor allem die Wählerinnen in den sogenannten Suburbs, den Vororten der Grossstadt Phoenix, von Trump abgewendet zu haben scheinen.

Die Pandemie macht die Auszählungen schwierig. Der Anteil der brieflichen Stimmen ist höher als in anderen Jahren. Deshalb braucht es in vielen entscheidenden Bundesstaaten Zeit und Geduld. Wie lange es dauert, bis der Sieger feststeht, steht in den Sternen.

Thomas von Grünigen

USA-Korrespondent, SRF

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Thomas von Grünigen ist seit Januar 2015 SRF-Korrespondent in New York. Zuvor arbeitete er in der «Rundschau»-Redaktion von SRF. Seine ersten Schritte im Journalismus machte er beim US-Sender ABC News und beim Lokalsender TeleBärn. Er hat an den Universitäten Freiburg und Bern sowie an der American University in Washington DC Medienwissenschaft, Journalistik und Anglistik studiert.

SRF 1, Sondersendung, 6:00 Uhr, 04.11.2020

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel