Die ersten Amtshandlungen von Trump treffen auch die Schweiz. Die USA treten aus der Weltgesundheitsorganisation WHO aus. Dies ist für Bundesrätin Baume-Schneider ein harter Schlag. «Es ist ein schlechtes Zeichen für die Zusammenarbeit. Die WHO hat während der Pandemie gezeigt, was sie für die Gesundheit auf der Welt bringt.»
Die Schweizer Gesundheitsministerin stört sich auch an der Art und Weise, wie die USA austreten: «Man markiert auch eine Machtposition damit. Es ist nicht nur eine finanzielle Sache, es ist eine politische Entscheidung, mit der man zeigt: Wir machen nicht mehr mit. Das ist schon aussergewöhnlich.»
Trump kritisierte die WHO wegen Corona
Eine grosse Überraschung ist der Austritt der USA hingegen nicht. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Präsident Trump die WHO wegen der Bewältigung der Coronapandemie kritisiert.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider zeigt sich besorgt, dass nun andere folgen könnten: «Ich befürchte, dass andere Länder sagen, ‹die USA ziehen sich zurück, warum wir nicht auch?›, und nicht mehr auf das Gemeinwohl schauen.» Die WHO müsse nun zeigen, was sie könne, was ihr Wert in der Welt sei.
Die WHO selbst reagierte schriftlich und äussert Bedauern. Sie hoffe, dass die Vereinigten Staaten «ihre Haltung überprüfen» und einen «konstruktiven Dialog über die weitere Zusammenarbeit zum Wohle der Gesundheit und des Wohlergehens von Millionen Menschen in aller Welt» aufnehmen würden.
Grosse Sorgen auch in Genf
Mit den USA fällt der grösste Geldgeber weg. Sie hatten 18 Prozent des Budgets bezahlt. Ob nun die Schweiz mehr bezahlt, lässt die Bundesrätin offen. Sie sagt: «Die Schweiz bezahlt zwei Arten von Beiträgen, die ordentlichen und die ausserordentlichen. Man wird im Bundesrat schon darüber diskutieren, was der Austritt der USA an sich bedeutet.»
Sorgen macht man sich auch in Genf, dem Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation. Zumal auch andere Länder den Multilateralismus nicht mehr finanzieren würden, sagt die Genfer Regierungspräsident Nathalie Fontanet. Das sei ein sehr schlechtes Signal.
Am Genfer Hauptsitz arbeiten 2600 der weltweit über 8000 WHO-Angestellten. Wenn die WHO Angestellte in der gleichen Grössenordnung abbauen würde, sei offen, ob sie ihre Mission in der Welt überhaupt noch erfüllen könnte, mit so viel weniger Mitteln, sagt die Genfer Regierungspräsidentin Nathalie Fontanet (FDP). Sie macht sich Sorgen, dass diese Hiobsbotschaft für die WHO erst der Anfang sein könnte für das Internationale Genf.