Das Wichtigste in Kürze
- Sean Spicer, der Pressesprecher von US-Präsident Donald Trump, gibt sein Amt auf.
- Auslöser dürfte eine andere Personalie im Weissen Haus sein: Trump ernannte den Banker Anthony Scaramuccci zum neuen Kommunikationschef. Auch Spicer soll ein Auge auf dieses Amt geworfen haben.
Sean Spicer als Pressesprecher war schon seit dem ersten Tag im Amt angezählt. Damals verlangte sein Boss, Präsident Donald Trump, dass er vor der Presse erklärt, die Besucherzahl bei der Amtsvereidigung von Trump sei die grösste aller Zeiten gewesen. Auch wenn Bilder das Gegenteil belegten.
Spicer machte sich zum Narren vor dem Pressecorps des Weissen Hauses. Nach einem halben Jahr gibt Sean Spicer nun auf.
Das Vertrauen von Trump hatte Spicer schon lange nicht mehr, die Entscheidung des Präsidenten, den Banker Anthony Scaramucci zum neuen Kommunikationschef zu machen, war für den Pressesprecher endgültig das Zeichen zum Aufhören.
Spicer selbst wollte den Job, der seit Mai unbesetzt war, doch Trump überging ihn. An der Pressekonferenz nahm Spicer schon gar nicht mehr teil, Scaramucci selbst erklärte, er akzeptiere Spicers Entscheidung, liebe ihn sogar dafür. Man kenne sich gut und die Spekulationen, wonach beide sich spinnefeind seien, stimmten nicht.
Ein alter Bekannter
Der 53-jährige Anthony Scaramucci ist schon lange hinter den Kulissen aktiv im Politzirkus. Erst sammelte er für Barack Obama Gelder, dann überwarf er sich mit dem Demokraten, wechselte zu den Republikanern und unterstützte im Wahlkampf erst Scott Walker, dann Jeb Bush und schliesslich Donald Trump.
Der Präsident mag die direkte Art Scaramuccis und wollte ihn unbedingt für sein Team. Auch wenn der keine Vorerfahrungen in der Politik und in seinem Job als Kommunikationschef hat.
Die neue Pressesprecherin des Weissen Hauses wird ab sofort die bisherige Stellvertreterin von Sean Spicer, Sarah Huckabee Sanders, sein. Sie wird schon bald im Rampenlicht stehen, denn der Justizminister Jeff Sessions ist mehr als angezählt. Am Freitag wurde bekannt, dass er mehrmals mit dem russischen Botschafter auch über den Trump Wahlkampf gesprochen hatte, was er bislang verneinte.