Die mit absoluter Mehrheit regierende AKP hat Ahmet Davutoglu nach Angaben Erdogans für das Amt des Ministerpräsidenten und als künftigen Parteichef nominiert. Einzig der Parteikonvent muss noch seinen Segen geben.
Erdogan will mehr Macht
Der noch amtierende AKP-Vorsitzende muss seinen Posten vor dem Wechsel in das Präsidentenamt abgeben, wie es die Verfassung vorschreibt.
Erdogan, der als erster Präsident des Landes jüngst vom Volk direkt gewählt wurde, strebt ein Amt mit erweiterten Vollmachen an. Der scheidende Staatschef Abdullah Gül hatte hingegen eher zeremonielle Funktionen inne.
Nachfolge des Finanzministers unklar
Davotoglu, der das Aussenministerium fünf Jahre lang führte, gilt als loyaler Gefolgsmann Erdogans ohne eigene Hausmacht in der AKP. Wie aus der Führungsetage der islamisch-konservativen Partei verlautete, dürften zudem Erdogans Berater Yalcin Akdogan und Geheimdienstchef Hakan Fidan ins Kabinett aufrücken.
Unklar ist, ob Finanzminister Mehmet Simsek der neuen Regierung angehören wird, der als einer der Väter des wirtschaftlichen Aufstiegs des Schwellenlandes gilt.
Harsche Kritik
Die Amtsführung des scheidenden Ministerpräsidenten Erdogan hatte nach Ansicht seiner Kritiker autokratische Züge. So erntete er harsche Kritik, als er den Zugang zu Internetdiensten wie Twitter und Youtube sperren liess. Zudem überschattete ein Korruptionsskandal seine Regierungszeit.