- In Griechenland ist es in der Nacht auf Mittwoch zu einem schweren Zugunglück gekommen.
- Nach Angaben der Feuerwehr sind mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen.
- Über 80 Menschen wurden verletzt, 53 davon schwer.
«Die Such- und Rettungsaktion dauert an», sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Fernsehen weiter. «Es ist eine Tragödie», sagte ein Feuerwehrmann aus dem Unglücksort nahe der Stadt Larisa.
Mit Kränen und anderen schweren Geräten versuchten die Retterinnen und Retter, die entgleisten Waggons zu heben, um nach Überlebenden und Opfern zu suchen, wie Reporterinnen und Reporter vor Ort berichteten. Über die Umstände des Unglücks liegen noch keine Einzelheiten aus offiziellen Quellen vor.
«Es herrschte Chaos»
Ein aus Athen gestarteter Personenzug stiess nach ersten Angaben von Eisenbahnern frontal mit einem aus der Gegenrichtung – aus der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki – kommenden Güterzug zusammen. Der Personenzug war der Intercity 62, der aus Athen um 19:22 Uhr am Dienstagabend mit rund 350 Reisenden nach Thessaloniki gestartet war.
Das griechische Fernsehen zeigte Videos von der Unglücksstelle bei Tempi in Mittelgriechenland. Feuerwehrleute und Rettungskräfte versuchten in den Trümmern, Überlebende zu finden.
Ein Überlebender sagte, im Personenzug sei nach dem Zusammenstoss Feuer ausgebrochen. «Es herrschte Chaos und ein Höllenlärm», fügte er im Fernsehen hinzu. «Wir haben mit unseren Koffern die Fensterscheiben eingedrückt und sind in der Dunkelheit tastend aus unserem Waggon hinausgegangen», sagte ein junger Mann.
Inzwischen wird nach den Ursachen gesucht. Der für die Strecke des Unglücks zuständige Eisenbahnchef sei festgenommen worden, berichtete das Fernsehen.
System mit erheblichen Problemen
Die Strecke, die Athen mit der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki verbindet, war in den vergangenen Jahren modernisiert worden.
Trotz der Modernisierung mit neuen Brücken und Tunneln und zwei Gleisen entlang der gesamten rund 500 Kilometer langen Strecke Athen-Thessaloniki gebe es erhebliche Probleme bei der elektrischen Koordination der Verkehrskontrolle. «Wir fahren wie in alten Zeiten von einem Streckenteil zum anderen per Funk. Die Stationsleiter geben uns grünes Licht», sagte Kostas Genidounias, Präsident der Gewerkschaft der Lokführer. Warum dies geschieht und kein modernes Leitsystem funktioniert, konnte er nicht sagen.