- Ein Mann hat in einem Seniorenheim eine Frau erstochen.
- Die Polizei konnte einen gesuchten Verdächtigen am Abend festnehmen.
- Im Altersheim leben viele pensionierte katholische Geistliche.
- Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise auf islamistischen Terror.
Nach dem Mord in einem südfranzösischen Altersheim für Missionare hat die Polizei den gesuchten Verdächtigen gestellt. Der 47-Jährige sei in der Nähe seiner Wohnung festgenommen worden, berichtete der Radiosender France Bleu Hérault.
Die Ermittler verdächtigen ihn, am Donnerstagabend eine 54 Jahre alte Mitarbeiterin der Einrichtung in Montferrier-sur-Lez nahe Montpellier erstochen zu haben. Der vermummte Täter sei mit einer abgesägten Flinte und einem Messer in das Wohnheim eingedrungen, teilte die Präfektur mit. Er habe sein Opfer gefesselt, die Frau dann mit einer Stichwaffe umgebracht und schliesslich die Flucht ergriffen.
Einsatz der Sondereinheiten
Das Motiv ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft hat keine Hinweise auf einen Terroranschlag. Frankreich war seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge getroffen worden, die Furcht vor neuen Attentaten ist gross.
Nach dem Überfall waren Sondereinheiten der Polizei angerückt und durchsuchten das Gebäude des Wohnheims, in dem rund 70 ehemalige Afrika-Missionare – unter ihnen Priester, Mönche und Laien – im Seniorenalter leben. Die meisten der zum Teil gebrechlichen Bewohner wurden während des Einsatzes in Sicherheit gebracht.