- Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan haben schon mehr als 1100 Menschen das Leben gekostet und etwa eine Million Häuser beschädigt.
- In Genf stellten die UNO und Pakistans Regierung einen ersten Hilfsplan für sechs Monate im Umfang von 160 Millionen Dollar vor.
- Die UNO hat die internationale Gemeinschaft zu Spenden aufgerufen. Die USA stellen 30 Millionen Dollar Soforthilfe zur Verfügung.
Beim in Genf vorgestellten Hilfspaket geht es vor allem um medizinische Hilfe. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssten Menschen versorgt werden, die durch von Wassermassen mitgerissene Trümmer oder elektrischen Schocks durch abgerissene Kabel verletzt worden sind. Dann müssten Infektionen bekämpft werden. Auch chronisch Kranke und Schwangere müssten in der Notlage weiter versorgt werden.
Eine halbe Million Menschen obdachlos
Laut der UNO sind fast 900 Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört worden. In Pakistan habe es schon vor den Überschwemmungen viele mangelernährte Kinder gehabt, berichtete das Kinderhilfswerk Unicef. Sie müssten jetzt besonders unterstützt werden.
Wie der Sprecher des UNO-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke, in Genf erläuterte, sind etwa eine halbe Million Menschen obdachlos geworden. Für die meisten von ihnen müssten schnell neue Behausungen gebaut werden.
Die USA stellen 30 Millionen Dollar Soforthilfe zur Verfügung. Damit werde die Entwicklungsagentur USAid die Betroffenen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Unterkünften unterstützen, teilte das Weisse Haus mit. Ein Koordinator von USAid sei bereits am Montag in Islamabad eingetroffen.
Hilfe aus der Schweiz
Die Schweiz zahlt insgesamt acht Millionen Franken pro Jahr in die Fonds ein. Die finanzielle Hilfe der Schweiz geht an den UNO-Nothilfefonds (fünf Millionen Franken) und den Fonds der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (drei Millionen Franken).
Ausserdem reisen vier Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe nach Pakistan.
«Meine Gedanken sind bei den Millionen von Menschen, die von den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan betroffen sind», schreibt Bundespräsident Ignazio Cassis auf Twitter. Die Schweiz schicke ein Team, um in Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft vor Ort die humanitäre Hilfe zu unterstützen.
Gemäss Mitteilung des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist die Bedürfnislage dringend. Das Team werde erste Abklärungen für Hilfeleistungen vor Ort vornehmen.
Existenzielle Bedrohung
Die Lage werde sich voraussichtlich weiter zuspitzen, sagte Aussenminister Bilawal Bhutto Zardari. In Gebieten, die schon seit zwei Monaten von Stürmen und Hochwasser heimgesucht würden, dauerten die schweren Monsun-Regenfälle an.
«Die Katastrophe hat sowohl unsere Ressourcen als auch unsere Kapazität überstiegen», ergänzte der Aussenminister. Wie schon zuvor Experten machte Zardari den Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich.