Deutschland
Grundsätzlich gilt in Deutschland seit Mitte Dezember ein Shutdown: Restaurants und Bars sind geschlossen, ebenso Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs, Theater und Fitnessstudios. Die Bundesländer setzen die Massnahmen jedoch unterschiedlich um, es gibt einen «Corona-Flickenteppich». Der Shutdown wurde mehrfach verlängert, aktuell gilt er bis zum 18. April.
Derzeit wird über weitere Verschärfungen diskutiert, die dann landesweit gelten sollen. Der Vorschlag der Bundesregierung sieht eine Art «Notbremse» für Landeskreise vor, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innert einer Woche über 100 steigt. In diesem Fall sollen nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens und schärfere Kontaktbeschränkungen gelten.
Mittlerweile sei eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung unzufrieden mit dem Corona-Management der Regierung, sagt SRF-Deutschland-Korrespondentin Bettina Ramseier: «Viele würden sogar einen harten Shutdown befürworten. Hauptsache, das ewige Hin und Her hätte endlich ein Ende.»
Frankreich
Seit Ostersamstag gilt in Frankreich zum dritten Mal ein landesweiter Shutdown. Zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens gilt eine Ausgangssperre, tagsüber darf man sich nur in Ausnahmefällen weiter als 10 Kilometer von seinem Zuhause entfernen. Für Schülerinnen und Schüler wurden die Frühlingsferien verlängert.
Die Coronakrise schlage auf die Moral, sagt SRF-Frankreich-Korrespondentin Alexandra Gubser: «Nach etwas mehr als einem Jahr beklagt das Land 100'000 Covid-Tote, ein nationales Trauma. Dazu kommen Frust und Existenzängste. Restaurants und Läden sind und bleiben bis auf Weiteres dicht, wer noch arbeiten kann, tut dies wenn immer möglich von Zuhause aus. Präsident Macron hat für Mitte Mai Lockerungen in Aussicht gestellt. Vorausgesetzt, die hohen Ansteckungszahlen sinken. Doch die verharren weiterhin auf sehr hohem Niveau.»
Italien
In Italien gilt bis Ende April ein mehr oder weniger strikter Shutdown. Im ganzen Land gibt es eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Bars und Restaurants sind geschlossen. Es gilt eine Maskenpflicht – auch draussen. In den «orangen» Zonen dürfen Geschäfte offen haben und Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht, in den «roten» Zonen gibt es keine Ausnahmen.
Lockerungen sind frühestens ab Ende April möglich – wenn die Fallzahlen sinken. Das sorge für Diskussionen, auch innerhalb der Regierung, sagt SRF-Italien-Korrespondent Philipp Zahn: «Ministerpräsident Mario Draghi steht in der Diskussion um die Corona-Massnahmen vor seiner ersten Zerreissprobe, denn in seiner breiten Koalition streiten sich «Öffner» von Mitte-Rechts und «Mahner» von Mitte-Links.»
Österreich
Gastrobetriebe sind – ausser in Vorarlberg – geschlossen. In Hotels dürfen nur Geschäftsreisende übernachten. Zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens besteht eine Ausgangsbeschränkung. In den Schulen werden wöchentlich Corona-Tests durchgeführt. FFP2-Masken sind vielerorts Pflicht. Daneben haben Bundesländer teilweise eigene Corona-Regeln erlassen.
Trotzdem laufe das Corona-Management nicht reibungslos, sagt SRF-Österreich-Korrespondent Peter Balzli: «In Österreich knirscht es im politischen Gebälk. Mitten im Shutdown ist der Gesundheitsminister wegen Erschöpfung zurückgetreten. Die Beliebtheit der Regierung und das Vertrauen in diese sinkt. In dieser angespannten Situation schert jetzt auch noch ein Bundesland aus: Das Burgenland hat überraschend und gegen den Willen von Kanzler Sebastian Kurz und der Ärztekammer eine Lockerung der Massnahmen am Montag beschlossen. Kanzler Kurz droht die Notbremse zu ziehen. Eine solide Corona-Politik sieht anders aus.»