Trump will Deal mit der Ukraine: US-Präsident Donald Trump will sich nach eigener Aussage noch diese oder nächste Woche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski treffen. Es gehe um eine Abmachung zum US-Zugang unter anderem zu in der Ukraine lagernden Rohstoffen, den Selenski persönlich unterzeichnen wolle, sagte Trump am Rande eines Besuches von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. «Wir kommen einer Einigung sehr nahe», sagte Trump.
Reich an Bodenschätzen: Die Ukraine verfügt über immense Rohstoffvorkommen und seltene Mineralien. «China hat derzeit fast ein Monopol auf seltene Erden und die USA glauben, Alternativen unter anderem in der Ukraine gefunden zu haben», erklärt SRF-Wirtschaftsredaktor Manuel Rentsch. Die Bodenschätze seien so reichhaltig, dass die Ukraine sie gar nicht selbst abbauen könnte, sagt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy.
Laut Schätzungen von vor wenigen Jahren beträgt der Wert der ukrainischen Bodenschätze mehr als zehn Billionen Dollar. Es handelt sich dabei nicht nur um seltene Erden, sondern auch um Erdgas, Erdöl, Kohle, verschiedene Erze, Uran, Grafite oder auch Titan. Auch Lithium für Batterien von Elektrofahrzeugen ist in der Ukraine vorhanden.
Teure Investitionen: Wie einfach können die Rohstoffe aus dem ukrainischen Boden gewonnen werden? «Nicht so einfach, wie man vielleicht den Eindruck haben könnte», erklärt Rentsch. Bereits vor dem Krieg habe die Ukraine sechs Prozent des weltweiten Titans geliefert. «Es gibt also Erfahrungen auf diesem Gebiet der Rohstoffe, auch eine bereits bestehende Industrie.» Das Problem ist gemäss Rentsch, dass man die Minen zuerst entwickeln und erschliessen muss, die genauen Standorte noch ermitteln. Ein Teil der Vorkommen ist zudem auf dem Gebiet, das von Russland kontrolliert wird. «Man kann also nicht einfach die Schaufel nehmen und graben. Es braucht grosse Investitionen, für welche es eben auch die USA braucht.»
Grosse Schätze im Kriegsgebiet: Manche der Gebiete mit besonders vielen Bodenschätzen befinden sich in der umkämpften Ostukraine. So etwa um die Stadt Pokrowsk, die seit Wochen massiv von den Russen attackiert wird. Dort musste die ukrainische Seite wegen der Kämpfe kürzlich die wichtigste Kohlemine des Landes schliessen. Zudem fiel den Russen in der Region eine Lithium-Mine in die Hände. «Mehr als 70 Prozent aller Bodenschätze der Ukraine befinden sich in den umkämpften Regionen um Donezk und Luhansk», sagt Trubetskoy.
Haltung der Ukraine: Gemäss Rentsch will die Ukraine einen Teil der Kontrolle behalten. «Die Ukraine spricht von einer Fifty-fifty-Beteiligung, also dass die Hälfte immer noch beim ukrainischen Staat bleibt», erklärt Rentsch. Von der ukrainischen Seite her werde bestätigt, dass die Verhandlungen mit den USA sehr weit fortgeschritten und konstruktiv seien, man sei interessiert, dies schnell vorwärtszubringen und die Verträge in Washington zu unterzeichnen.