Was geschieht mit dem Leichnam von Franco? Der spanische Diktator Francisco Franco (1892-1975) wurde fast 45 Jahre nach seinem Tod aus dem Grab geholt. Dies trotz der Proteste seiner Anhänger.
Wo wurde Franco hingebracht? Die sterblichen Überreste des Gewaltherrschers wurden am Vormittag im Mausoleum Francos im «Valle de los Caídos» (Tal der Gefallenen) nordwestlich von Madrid exhumiert.
Der Sarg wurde danach mit einem Helikopter der Streitkräfte zum Friedhof El Pardo-Mingorrubio am Nordrand der Stadt geflogen.
Wer war bei der Exhumierung dabei? Über 20 Mitglieder der Familie Franco, die sich lange gegen die Exhumierung gewehrt hatte, waren anwesend. Angehörige haben den Sarg aus der Grabstätte getragen. Militärische Ehren gab es nicht. Der Sarg war auch nicht mit einer spanischen Flagge bedeckt. Die Öffentlichkeit war von der streng abgeschirmten Umbettung ausgeschlossen.
Wo war die Grabstätte von Franco seit seinem Tod? Das Grab befand sich bisher in einer riesigen Basilika, die von Zwangsarbeitern noch zu Lebzeiten Francos in den Felsen getrieben wurde und eine Pilgerstätte für Anhänger des faschistischen Diktators war. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni 2018 trotz vieler Proteste auch aus den Reihen der konservativen Parteien angekündigt, die Gebeine an einen anderen Ort bringen lassen zu wollen.
Wie aufwändig ist die Umbettung des Franco-Leichnams? Nach monatelangen Debatten hatte das Oberste Gericht in Madrid im September grünes Licht für die umstrittene Umbettung gegeben. Seit dem Wochenende wurde schweres Gerät zu der Grabstätte gebracht, mit dem das von einer tonnenschweren Steinplatte bedeckte Grab geöffnet wurde. Die Familie wollte anschliessend auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio, auf dem auch Francos Witwe Carmen Polo begraben liegt, eine Messe abhalten. Die Regierung bezifferte die Kosten für die Umbettung auf rund 63'000 Euro.