- In der Ukraine hat die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren eingeleitet- nach der Ankunft des ersten Personenzuges auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
- Der Personenzug aus St. Petersburg habe auf der Krim-Brücke illegal die Staatsgrenze der Ukraine überquert, teilte die zuständige Behörde der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.
- Die EU hatte die Freigabe der von Russland gebauten Krim-Brücke für den Bahnverkehr verurteilt – als weiteren Verstoss gegen das Völkerrecht.
- Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine. Russland sieht sie als sein Staatsgebiet an.
Kremlchef Wladimir Putin hatte die Bahnverbindung am Montag mit einer weltweit beachteten Bahnfahrt eröffnet. An dem Tag fuhr auch der Zug aus St. Petersburg los, der nun sein Ziel erreichte.
EU verurteilt Freigabe
Die EU hatte die Freigabe der von Russland gebauten Krim-Brücke für den Bahnverkehr als weiteren Völkerrechtsverstoss verurteilt. Seit vergangenem Jahr ist die mit 19 Kilometern längste Brücke Europas und Russlands bereits für den Autoverkehr freigegeben. Russland hatte sich die Krim nach einem international nicht anerkannten Referendum einverleibt. Die USA und die EU sprechen von einer Annexion.
Die Ukraine hatte den Zugverkehr auf die Krim 2014 eingestellt. Dass nun erstmal wieder Züge von russischem Kernland auf die Halbinsel rollen, sieht das Land als Verletzung seiner Souveränität und territorialen Unversehrtheit.
Tägliche Verbindung
Der Zug aus St. Petersburg mit 17 Wagen für insgesamt 600 Passagiere hatte die Strecke von 2471 Kilometern auf die Krim in 43,5 Stunden zurückgelegt. In der Hafenstadt Sewastopol empfing ein Orchester die Reisenden mit festlicher Musik. Von der russischen Hauptstadt Moskau aus gibt es nun auch täglich eine Verbindung in die Krim-Hauptstadt Simferopol. Start der rund 2000 Kilometer langen Fahrt, die rund 33 Stunden dauert, war am Dienstagabend.
Früher fuhren die Züge durch die Ukraine. Die Kosten der Brücke in der Meerenge von Kertsch – zwischen Schwarzem und Asowschem Meer – werden mit 228 Milliarden Rubel (3,3 Milliarden Euro) angegeben.