Etwa 200 Einträge in den israelischen Siedlungen im Westjordanland sollen aus dem Angebot gestrichen werden. Airbnb habe den Entscheid dafür nach Gesprächen mit vielen Experten und Organisationen aus dem Nahen Osten getroffen, teilte das Unternehmen mit.
Nun seien sie sich sicher, dass «Unternehmen hier nicht tätig sein sollten, weil man keine Gewinne in Gebieten machen sollte, aus denen Menschen vertrieben worden sind». Es handle sich um ein umstrittenes Thema und Airbnb wisse, «dass Leute mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sein werden».
Noch immer gibt es auf der Plattform von Airbnb vereinzelte Angebote im Westjordanland. Nach Angaben von Airbnb sollen diese aber bald gelöscht werden.
Das Thema ist umstritten – Kritik kommt etwa von Seiten des israelischen Tourismusministers. Yariv Levin bezeichnete den Schritt als «beschämend und unglücklich» – das schreiben verschiedene internationale Zeitungen. Sein Ministerium bereite Massnahmen vor, um Aktivitäten von Airbnb in Israel einzuschränken. Als Gegenmassnahme wolle Levin ein Programm für kurzfristige Vermietungen in den Siedlungen wiederbeleben. Gilad Erdan, Minister für innere Sicherheit, rief die Siedler gar dazu auf, «Klagen gegen Airbnb in Erwägung zu ziehen».
Palästinenser drohten mit juristischen Schritten
Positive Reaktionen gab es vom Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für Israel und die Palästinensergebiete, Omar Shakir. Er nannte die Entscheidung von Airbnb einen «begrüssenswerten Schritt und Unternehmen wie booking.com sollten dem folgen», twitterte er. Auf Twitter gibt es denn auch viele Befürworter, die unter dem Hashtag StolenHomes schreiben, wie sehr sie sich über den Entscheid von Airbnb freuen.
Die Palästinenser haben Airbnb bereits 2016 mit juristischen Schritten gedroht, denn: Auf der Internetplattform werden die Wohnungen so präsentiert, als wären sie in Israel. So begrüsst nun auch ein ranghoher Palästinenservertreter die Entscheidung der Internetplattform. Er schrieb in einem Statement, dass das der erste positive Schritt sei. Es sei «wichtig für Airbnb, der internationalen Rechtsauffassung zu folgen, wonach Israel eine Besatzungsmacht» sei.