Der Tempel wurde an einem Ort gebaut, an dem der beliebte Hindu-Gott Ram geboren worden sein soll, und an dem einst eine historische Moschee stand. Diese Moschee hatten radikale Hindus vor mehr als drei Jahrzehnten zerstört, was zu grossen Unruhen mit Hunderten Toten geführt hatte.
Die Veranstaltung mit religiösen Ritualen sehen Kritiker auch als Zeichen für eine zunehmende Hinduisierung in dem Land, in dem sich religiöse Minderheiten zunehmend wie Bürger zweiter Klasse fühlen.
Die Eröffnung des Gotteshauses feierte Premier Narendra Modi mit einigen Tausend geladenen Gästen. Darunter wichtige Geschäftsleute und grosse Stars aus der Film- und Sportwelt. Gleichzeitig wurde die Veranstaltung im ganzen Land live im Fernsehen übertragen. Etliche Bundesstaaten haben den Tag zum Feiertag erklärt.
Der Bau des Tempels ist zudem ein Wahlversprechen von Modis hindunationalistischer Regierungspartei. Dieses löst er nun ein – nur wenige Monate vor der Parlamentswahl in diesem Jahr. Indien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt mit rund 1.4 Milliarden Einwohnern – rund 80 Prozent sind Hindus, etwa 14 Prozent Muslime.