- In Wellington, einem Vorort östlich der Hauptstadt Freetown, ist ein Tanklaster mit einem Lkw kollidiert. Laut Augenzeugenberichten eilten viele Menschen zum Tankfahrzeug, um Benzin abzuschöpfen.
- Kurz darauf ist der Laster explodiert. Dabei gab es bislang 99 bestätigte Todesopfer. Mehr als 100 wurden verletzt.
- Die genaue Unglücksursache ist noch unklar.
Das volle Ausmass des Unglücks sei noch nicht klar, hiess es seitens der Behörden. Gemäss nationaler Katastrophenbehörde kollidierte ein Lastwagentanker in der Nähe einer belebten Kreuzung in Wellington mit einem Lkw, der in eine Tankstelle einfuhr. «Beide Fahrer stiegen aus ihren Fahrzeugen aus und warnten die Anwohner der Gemeinde, sich vom Unfallort fernzuhalten, während sie versuchten, ein Leck zu beheben, das von der Kollision ausging», so die Behörde. Es sei noch unklar, warum sich der austretende Kraftstoff entzündete, der zur massiven Explosion führte.
Viele der Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, sodass es (noch) nicht möglich sei, eine genaue Opferzahl anzugeben.
Gemäss einem Mitarbeiter der Intensivstation des örtlichen Spitals wurde von etwa 30 verletzten Personen mit schweren Verbrennungen nicht erwartet, dass sie überleben würden. Hunderte Menschen drängten sich vor den Haupttoren der Leichenhalle und in der Nähe des Haupteingangs des Spitals und warteten auf eine Nachricht ihrer Angehörigen. Zunächst war nicht bekannt, wie viele Menschen sich wegen Verbrennungen in Behandlung befanden, weil die Patienten in Spitäler und Kliniken im gesamten Stadtgebiet untergebracht waren.
Präsident Julius Maada Bio, der am Freitag an der UNO-Klimakonferenz in Glasgow teilgenommen hatte, wird in Kürze in Freetown erwartet. Dies teilte ein Regierungssprecher mit. Er beklagte den «schrecklichen Verlust an Menschenleben» auf Twitter. Aufgrund des tragischen Unfalls habe Bio die geplante Reise zum Treffen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas in Ghana abgesagt.
Vizepräsident Mohamed Juldeh Jalloh besuchte zwei Spitäler in der Nacht und sprach von einer «nationalen Tragödie». Die nationale Katastrophenschutzbehörde würde wegen des Notfalls «unermüdlich arbeiten».