- In der Nähe von Helgoland in Deutschland sind zwei Frachtschiffe kollidiert.
- Ein Seemann der «Verity» konnte nur noch tot geborgen werden. Zwei weitere wurden gerettet.
- Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten ist vorübergehend eingestellt worden, wie ein Sprecher des deutschen Havariekommandos mitteilte.
- Wie es zur Kollision gekommen ist, ist derzeit noch unklar.
Nach der Kollision von zwei Frachtern bei Helgoland ist die Suche nach den vier Vermissten beendet worden. Die Wetterbedingungen hätten sich in der Nacht leicht verschlechtert, so der Sprecher des Havariekommandos. Zuvor hatte der Deutschlandfunk über das Ende der Suche berichtet.
Das Seegebiet sei in der Nacht ein weiteres Mal vollständig abgesucht worden, teilte das Havariekommando weiter mit. Nachdem dies keine Ergebnisse erbracht hatte, hätten die Einsatzkräfte die Suche eingestellt.
Am Dienstagmorgen um kurz vor 05.00 Uhr waren die Frachtschiffe «Polesie» und «Verity» in der Deutschen Bucht rund 22 Kilometer vor Helgoland zusammengestossen. Die «Verity» war daraufhin binnen 20 Minuten gesunken. Von den insgesamt sieben Personen an Bord konnte ein Mann nur noch tot geborgen werden, zwei Menschen wurden gerettet.
Die 22 Besatzungsmitglieder des anderen Frachtschiffs «Polesie» blieben unverletzt. Der Frachter, der sich in den ersten Stunden an der Suche beteiligte, konnte aus eigener Kraft die deutsche Stadt Cuxhaven an der Nordseeküste anlaufen.
Das Wrack der «Verity» liegt in etwa 30 Metern Tiefe. Der Frachter hatte Stahl geladen, an Bord befinden sich rund 1300 Kubikmeter Diesel. Am Dienstagnachmittag hatten Taucher bei der Untersuchung der «Verity» keine Hinweise auf den Verbleib der vier Vermissten gefunden.
Auch ein ferngesteuerter Tauchroboter hat keine Lebenszeichen in dem Wrack entdeckt, wie ein Sprecher des Havariekommandos mitteilt. Die Auswertung der Daten des Unterwasserfahrzeugs laufe aber noch. Ein erneuter Tauchgang mit Tauchern zu dem Wrack in rund 30 Metern Tiefe sei definitiv nicht geplant. Das Havariekommando geht vom Tod der vier Vermissten aus. Für die Vermissten gebe es keine Hoffnung mehr.
Bisher nur wenig Treibstoff ausgetreten
Insgesamt seien rund 90 Liter Dieseltreibstoff aus dem Wrack ins Wasser gedrungen, sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner. An Bord der «Verity» befanden sich rund 1.27 Millionen Liter Diesel. Etwa tischtennisballgrosse Blasen des Dieselkraftstoffs treten laut Renner aus dem gesunkenen Schiff aus. Der Treibstoff verteile sich im Wasser auf einer grösseren Fläche, treibe aber weder in Richtung Helgoland noch in Richtung Küste.