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UNO-Klimagipfel in Madrid «Wir brauchen noch viel mehr Klimaaktivisten»

  • Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die verantwortlichen Politiker bei der Weltklimakonferenz in Madrid zu mehr Engagement und handfesten Ergebnissen aufgerufen.
  • «Wir streiken jetzt seit mehr als einem Jahr, aber nichts ist wirklich passiert», resümierte sie. «Wir brauchen endlich Taten.»
  • Am Abend nahm Thunberg zusammen mit tausenden Menschen am grossen Klimamarsch durch das Zentrum von Madrid teil.

«Ich hoffe sehr, dass die COP25 etwas Konkretes hervorbringt», sagte die 16-Jährige in der spanischen Hauptstadt vor zahlreichen Journalisten. Die Mächtigen in der Welt müssten endlich begreifen, wie ernst die Situation sei. Thunberg stellte sich zusammen mit Aktivisten der Fridays-for-Future-Bewegung aus Spanien und Uganda den Fragen der Medienvertreter.

Zwar werde die COP26 im nächsten Jahr als weitaus wichtigerer Klimagipfel angesehen, weil dann gemäss des Pariser-Klimaabkommens ambitioniertere Ziele im Kampf gegen die Erderwärmung vorgelegt werden sollen. Aber: «Halbe Gipfeltreffen können wir uns gar nicht leisten, wir müssen jede Chance nutzen», sagte die junge Schwedin, die erst am Morgen per Zug in Madrid angekommen war.

«Ich selbst bin nur eine Aktivistin, ein kleiner Teil einer sehr grossen Bewegung», sagte Thunberg, die die internationalen Proteste 2018 durch ihren Schulstreik angestossen hatte. «Aber wir brauchen noch viel mehr Klimaaktivisten.»

«Politiker, die Erde stirbt»

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An der Demonstration unter dem Motto «Die Welt ist angesichts der Klimakrise aufgewacht» beteiligte sich am Freitagabend auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Zeitgleich begann in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile, dem ursprünglich geplanten Austragungsort der COP25, eine Kundgebung für mehr Klimaschutz.

Der Demonstrationszug setzte sich am Madrider Bahnhof Atocha in Bewegung. Aktivisten hielten Plakate mit Aufschriften wie «Ohne einen Planeten gibt es keine Zukunft» und «Politiker, die Erde stirbt» in die Höhe. Zu dem Protest erwartet wurde auch der bekannte spanische Schauspieler und Umweltaktivist Javier Bardem. «2019 ist zweifellos das Jahr, in dem die Menschen mit Blick auf das Klima aufgewacht sind», sagte der Sprecher der Demonstration, Pablo Chamorro, vor Journalisten.

Alle Bemühungen hätten bisher nicht gefruchtet, es fehle am politischen Willen. Die Klimakrise sei derweil noch viel grösser geworden. «Wir brauchen endlich Taten.»

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