Die Kommandanten der radikal-islamischen IS-Miliz sind nach Angaben der Vereinten Nationen für massive Kriegsverbrechen im Nordosten Syriens verantwortlich.
Dort verbreiten die Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates (IS) Angst und Schrecken, indem sie Zivilisten und Gegner köpften, steinigten und erschössen, heisst es in einem in Genf veröffentlichten, 20-seitigen UNO-Bericht an den Menschenrechtsrat. Der Expertenbericht enthält klare Forderungen.
Es werden Gliedmassen amputiert für Vergehen wie das Rauchen einer Zigarette.
Die internationale Gemeinschaft müsse sicherstellen, dass sich die IS-Kommandanten vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen.
Die Tötung gefangener Gegner und Zivilisten sei eine ungeheuerliche Verletzung bindenden internationalen Rechts und ein massives Kriegsverbrechen. IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi übe absolute Macht aus.
In Städten und Dörfern im gesamten Nordosten Syriens hätten die Terroristen des IS gewütet. Hinrichtungen seien in den Provinzen Aleppo, Rakka, Idlib, Al-Hassakeh und Deir al-Sor an der Tagesordnung gewesen. Leuten seien Hände amputiert worden, weil sie rauchten.
IS-Schergen verschanzen sich bei Zivilisten
Die IS-Miliz setze ihre extreme Auslegung des Korans mit Gewalt und mit Hilfe der sogenannten Moralpolizei Al-Hisbah durch. Kinder würden aufgefordert, ihre Eltern zu denunzieren.
Seit die von den USA geführte Allianz Luftangriffe auf IS-Stellungen fliege, hätten sich die extremistischen Kämpfer in den Häusern und Gehöften der Zivilbevölkerung verschanzt.
Die Luftangriffe hätten auch zu Opfern unter der Zivilbevölkerung geführt. Eine Zahl wurde aber nicht genannt.
Der Bericht stützt sich auf die Befragung von rund 300 Männern, Frauen und Kindern, die geflohen sind oder noch immer in den IS-Hochburgen im Nordosten Syriens ausharren.