- Nach tagelangen Protesten gegen eine umstrittene Steuerreform hat die kolumbianische Regierung die Initiative zurückgezogen.
- Zuletzt war es in zahlreichen Städten zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen die geplante Steuerreform gekommen.
- Auch El Salvador erlebt unruhige Tage. Dort werden Vorwürfe eines Staatsstreichs laut, nachdem die obersten Justizgremien abgesetzt wurden.
Die Demonstrierenden in Kolumbien steckten Busse in Brand und plünderten Geschäfte. Es gab zahlreiche Verletzte und nach unbestätigten Quellen auch Tote. Die Regierung schickte zuletzt gar das Militär auf die Strasse. Nun machte sie jedoch einen politischen Rückzieher.
«Ich bitte den Kongress, dass vom Finanzministerium eingebrachte Projekt zu den Akten zu legen und schnellstmöglich ein neues Projekt zu bearbeiten, um finanzielle Unsicherheit zu vermeiden», sagte Präsident Iván Duque am Sonntag.
Die Regierung wollte unter anderem die steuerlichen Freibeträge senken, die Einkommenssteuer für bestimmte Gruppen erhöhen und die Befreiung von der Mehrwertsteuer für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen abschaffen.
Damit sollten die von der Coronakrise verursachten Defizite im Staatshaushalt ausgeglichen werden.