- Die Zahl der Toten im Zuge der Proteste und der sozialen Unruhen in Chile ist auf mindestens sieben gestiegen.
- Bei einem Brand in einer geplünderten Kleiderfabrik in der Hauptstadt Santiago starben am Sonntag fünf Menschen.
- Wie die Feuerwehr gemäss örtlichen Medien mitteilt, seien die fünf Leichen im Innern der Kleiderfabrik gefunden worden.
In der Nacht zuvor waren bereits zwei Frauen bei der Plünderung eines Supermarkts ums Leben gekommen.
Präsident Sebastián Piñera hatte wegen der Proteste den Ausnahmezustand verhängt. Die Behörden ordneten zudem Ausgangssperren an. General Javier Iturriaga rief die Einwohner auf, «sich ruhig zu verhalten und zu Hause zu bleiben». Die Proteste rissen indes nicht ab.
Am Sonntag lieferten sich Demonstranten und Polizei erneut gewaltsame Auseinandersetzungen. Vermummte Demonstranten gerieten im Zentrum der chilenischen Hauptstadt erneut mit Polizisten aneinander. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
U-Bahn-Ticketpreis als Auslöser
Die Proteste im südamerikanischen Land waren durch eine Erhöhung der Ticketpreise für die U-Bahn ausgelöst worden. Nach ersten Zusammenstössen am Freitag gab es auch am Wochenende gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Die chilenische Regierung mobilisierte 9500 Soldaten. Es war das erste Mal seit dem Ende der Diktatur unter General Augusto Pinochet 1990, dass das Militär wieder in der chilenischen Hauptstadt patrouillierte.