- Die wochenlang gesperrte Rheintalbahn-Strecke ist seit Sonntagabend wieder für den Zugverkehr geöffnet.
- Seit Mitternacht fahren alle Fern- und Regionalzüge wieder nach dem regulären Fahrplan, wie die Deutsche Bahn, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen mitteilte. Auch erste Güterzüge konnten wieder über die Strecke rollen.
- Die SBB hatte zuvor angekündigt, dass der Personenverkehr nach letzten Ersatzzügen am Montag wohl ab Dienstag ganz normal laufen werde.
Als erster fuhr der SBB zufolge ein Personennachtzug von Zürich nach Hamburg kurz nach 23:30 Uhr über die neuen Geleise. Seit dem 12. August war das Nadelöhr der europäischen Nord-Süd-Bahnachse gesperrt. Wegen einer Bahntunnel-Baustelle hatte sich der Boden abgesenkt und die Gleisanlagen zerstört.
Die Ausweichroute via Stuttgart hatte nur geringe Kapazitäten und war auch durch Baustellen belastet. Nebenan im Elsass erforderte ein anderes Bahnstromsystem entsprechende Lokomotiven. So stauten sich in beide Richtungen Passagiere und Güter.
Aus Teilen der Politik, von Logistikunternehmen und Verkehrsverbänden kam scharfe Kritik an der Deutschen Bahn (DB). Sie werfen dem Unternehmen mangelnde Risikovorsorge bei dem Bauprojekt vor. Es habe keine Pläne für den Fall einer solchen Panne gegeben.
Die Bahn rechnet nach dem Schaden an der Tunnelröhre mit Verzögerungen an dem Bauprojekt. Die Mehrkosten seien noch nicht zu beziffern. Zwischen Bahn und den Baufirmen laufe ein Schiedsverfahren, teilt die Deutsche Bahn mit.
Nicht zur Tagesordnung übergehen
Zur Klärung der Verantwortlichkeit für die folgenschwere Schienenpanne droht ein langer Rechtsstreit. Ob die SBB ihrerseits Forderungen stellen will, ist gemäss einem Sprecher noch nicht entschieden. Diese Frage prüfe die Geschäftsleitung sorgfältig. Es seien bisher keine Forderungen von Kunden eingegangen.
Die SBB schreibt von «massiven Auswirkungen» wegen der Rastatt-Panne, darunter Einnahmeausfälle in Millionen-Höhe. Genau bezifferbar sind diese laut dem Sprecher noch nicht.
Daher sei es wichtig, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern international Lehren zu ziehen punkto Ausweichrouten, Koordination, Daten- und Personalaustausch sowie Sicherheit. Die Schienenpanne zeige überdies die Notwendigkeit des geplanten trimodalen Güterterminals im Basler Rheinhafen.