- Bei der Präsidentenwahl in Nordmazedonien hat es noch keinen Sieger gegeben.
- Da keiner der Kandidaten 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, ist eine Stichwahl am 5. Mai erforderlich.
Stevo Pendarovski, der für die regierenden Sozialdemokraten ins Rennen ging, und die parteilose, von der nationalistischen Opposition unterstützten Gordana Siljanovska-Davkova lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis, das die staatliche Wahlkommission in der Nacht veröffentlichte, erhielt Pendarovski 323'846 Stimmen (42.9 Prozent), Siljanovska-Davkova 319'240 (42.2 Prozent). Auf den dritten Kandidaten, den von zwei kleineren albanischen Parteien unterstützten Blerim Reka, entfielen 79'915 Stimmen (10.6 Prozent). Der bisherige Präsident Djordje Ivanov durfte nach zwei Amtsperioden nicht erneut antreten.
Stimmungstest für die Regierung
Der Urnengang galt als Testwahl für die Regierung des Sozialdemokraten Zoran Zaev, nachdem sich die frühere jugoslawische Republik Mazedonien erst im Februar in Nordmazedonien umbenannt hatte. Siljanovska-Davkova hatte im Wahlkampf die Umbenennung scharf kritisiert, zugleich aber erklärt, die zugrunde liegenden internationalen Abkommen respektieren zu wollen.
Pendarovski hatte wiederum angekündigt, den von Nordmazedonien eingeschlagenen Weg in Richtung EU- und Nato-Integration fortsetzen zu wollen. Das Staatsoberhaupt hat in Nordmazedonien allerdings nur eine protokollarische Funktion.
Mit der Umbenennung des Landes wurde der Namensstreit mit Griechenland beigelegt. Athen hatte seit der Unabhängigkeit Mazedoniens vor 27 Jahren darauf bestanden, dass der nördliche Nachbar seinen Namen ändert, weil eine Region im Norden Griechenlands ebenso heisst. Als EU- und Nato-Mitglied hatte Griechenland mit seinem Veto jede Annäherung Mazedoniens an die westlichen Bündnisse blockiert. Inzwischen ist der Beitritt Nordmazedoniens zur Nato eingeleitet worden.