- In einem Dutzend westlicher Länder sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mindestens 169 Kinder an Hepatitis erkrankt – die Ursache bleibt unklar.
- Zwei Drittel der Leberentzündungen seien seit Anfang April in Grossbritannien gemeldet worden. Der Rest verteile sich auf mehrere europäische Länder von Norwegen bis Rumänien sowie die USA.
- 17 betroffene Kinder benötigten eine Lebertransplantation, mindestens eines sei gestorben.
- Laut WHO ist noch nicht klar, ob es wirklich eine Häufung gibt, oder ob wegen der erhöhten Aufmerksamkeit für solche Leberentzündungen derzeit mehr Fälle entdeckt werden.
Keines der Kinder war mit klassischen Hepatitis-Viren infiziert. In der Regel verläuft eine Hepatitis bei Kindern Experten zufolge oft ohne Symptome oder nur mit geringer Beeinträchtigung. Bei vielen der nun betroffenen Kinder sind nach WHO-Angaben stark erhöhte Werte an Leberenzymen und Gelbsucht registriert worden.
Zusammenhang mit Corona?
In 74 Patienten wurden Adenoviren gefunden. Die WHO wies jedoch darauf hin, dass diese Viren in der Regel nur leichtere Symptome wie etwa Atemwegserkrankungen hervorrufen. Jetzt müsse ein möglicher Zusammenhang mit der Corona-Pandemie untersucht werden.
Für die WHO ist es denkbar, dass Kinder nun anfälliger für Adenoviren sind, weil diese Erreger während der Pandemie weniger übertragen wurden. Ausserdem wird der Hypothese nachgegangen, dass Zweifachinfektionen mit Adenoviren und dem Coronavirus eine Rolle spielen. Hepatitis als Nebenwirkung von Covid-Impfungen schliesst die WHO aus: Die grosse Mehrheit der jungen Hepatitis-Patienten sei nicht geimpft.