Zum Inhalt springen

Ursache noch unklar Flugzeug stürzt in Kasachstan ab – 29 Menschen überleben

  • Ein Passagierflugzeug der Azerbaijan Airlines ist in Kasachstan abgestürzt.
  • Die Maschine war auf dem Flug von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny, der Hauptstadt der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien.
  • Beim Absturz sind laut dem kasachischen Vize-Regierungschef 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 Menschen überlebten teils schwer verletzt.

An Bord der Maschine vom Typ Embraer 190 waren nach Angaben der Fluggesellschaft 67 Menschen. Azerbaijan Airlines spricht von 62 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern. Eine staatliche Untersuchungskommission hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Die Absturzursache ist vorerst nicht bekannt. Bergungstrupps entdeckten am Abend die Flugschreiber der Maschine.

Das Flugzeug hätte von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku in Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien landen sollen. Die Maschine habe wegen schlechter Wetterbedingungen jedoch Kurs auf einen Ausweichflughafen genommen, sagte der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev der Nachrichtenagentur Azertag.

In der Nähe des Flughafens von Aktau am Kaspischen Meer stürzte das Passagierflugzeug dann ab. Azerbaijan Airlines und die russische Luftfahrtbehörde schreiben zur Absturzursache, dass laut vorläufigen Informationen vieles darauf hindeute, dass sich der Pilot nach einer Kollision mit einem Vogelschwarm zu einer Notlandung entschlossen habe.

Russische Militärblogger wiederum schlossen eine andere Erklärung nicht aus: Das Flugzeug könnte über dem Nordkaukasus in Zonen geraten sein, in denen ukrainische Drohnen bekämpft worden seien.

Gerücht um Beschuss durch russische Flugabwehr nicht bestätigt

Box aufklappen Box zuklappen

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew vertrat der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, die Ansicht, die Maschine sei auf ihrem Weg nach Grosny von der russischen Flugabwehr beschossen und beschädigt worden. Einen Beweis für seine Behauptungen erbrachte er nicht. Es ist völlig unklar, ob überhaupt Drohnen oder Geschosse zur Abwehr von Drohnen in den Vorfall verwickelt waren.

Der Flugzeugtracker Flightradar24 analysierte, dass die Maschine die letzten 74 Minuten nur beschränkt steuerbar über das Kaspische Meer geflogen sei.

Passagiere überlebten im Heck der Maschine

In den Sozialen Medien wurden zahlreiche Videos des Unglücks verbreitet. Ein Video der kasachischen Nachrichtenagentur Tengrinews zeigt, wie die Maschine aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres kurz vor dem Flughafen Aktau abstürzt und in Flammen aufgeht.

Fotos zufolge wurde das Heck weniger beschädigt. Aus diesem Wrackteil wurden nach Medienberichten überlebende Passagiere gerettet. Bug und Mittelteil des Flugzeugs wurden dagegen zerstört.

Die kasachischen Behörden meldeten laufend, dass immer mehr Menschen lebend geborgen werden konnten. Bis zum Mittwochabend wurde bekannt: Beim Absturz des Passagierflugzeugs sind 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 Passagiere überlebten teilweise schwer verletzt. Das sagte Kasachstans Vize-Regierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew im Gespräch mit der kasachischen Agentur Tengrinews am Unglücksort.

Liste der Überlebenden publiziert

Von den verletzt in Spitäler gebrachten Überlebenden haben laut kasachischen Behörden 14 Menschen die Staatsangehörigkeit von Aserbaidschan, zehn von Russland und zwei von Kirgistan. Am Abend veröffentlichte die kasachische Agentur Tengrinews eine komplette Passagierliste, auf der auch die Staatsangehörigkeit fast aller Insassen aufgeführt wird. Bei einer Frau fehlten alle Angaben zur Person, ein elfjähriges Mädchen wurde mit deutscher Staatsangehörigkeit aufgelistet.

Als Reaktion auf den Absturz in Kasachstan stellte Aserbaidschan Airlines alle Flüge von Baku in die russischen Städte Grosny und Machatschkala im Nordkaukasus ein, bis die Untersuchung abgeschlossen ist.

Tagesschau, 25.12.2024, 13:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel