Der weisse Ex-Polizist Derek Chauvin ist von einem US-Bundesgericht in Minnesota wegen der Verletzung von Bürgerrechten des von ihm getöteten Afroamerikaners George Floyd zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Er war schon im Juni 2021 unter anderem wegen Mordes zweiten Grades zu einer Haftstrafe von 22 Jahren und sechs Monaten verurteilt worden und sitzt diese Strafe bereits ab. Dagegen läuft ein Rekurs.
Urteil rechtskräftig, gleichzeitige Strafverbüssung
Die jetzt durch das Bundesgericht in Saint Paul gesprochene, begleitende Strafe dagegen ist rechtskräftig. Denn Chauvin hatte sich im letzten Dezember selbst schuldig erklärt, Floyd vorsätzlich seiner verfassungsmässigen Rechte beraubt zu haben. Mit dem Schuldbekenntnis hatte er ein weiteres langwieriges Verfahren abgewendet, allerdings eine mögliche längere Haftstrafe in Kauf genommen.
Der 46-Jährige könnte nun aus der Einzelhaft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Minnesota in ein Bundesgefängnis mit besseren Haftbedingungen verlegt werden. Die Strafe könne gleichzeitig mit der ersten Strafe verbüsst werden, erklärte Richter Paul Magnuson in Saint Paul. Die sieben bereits verbüssten Monate würden Chauvin angerechnet.
Der Afroamerikaner Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Videos von Passanten dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten.
Gewalttat löste riesige Proteste aus
Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser immer wieder flehte, ihn atmen zu lassen. Floyds Tod wühlte die USA auf und löste eine Welle an Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Es waren die grössten Bürgerrechtsproteste der vergangenen Jahrzehnte in den USA.