- US-Präsident Donald Trump greift seinen Justizminister Jeff Sessions auf dem Onlineportal Hill-TV erneut verbal an.
- Trump kritisiert Sessions Rückzug aus den Russland-Ermittlungen. Und dessen Leistung bei der Einwanderungs-Eindämmung an der mexikanischen Grenze.
- Trump hatte Sessions im August angewiesen, die Ermittlungen von Robert Mueller einzustellen.
Wird Jeff Sessions der Nächste sein, der bei seinem Chef in Ungnade fällt und gehen muss? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur den US-Justizminister selber, sondern auch die Medien in den USA. Grund für die Mutmassungen ist eine neue verbale Attacke des Präsidenten gegen seinen Justizminister.
Ich habe keinen Justizminister. Es ist sehr traurig.
«Mit zahlreichen Dingen bin ich nicht glücklich», sagte Trump am Mittwoch dem Onlineportal Hill-TV. «Ich habe keinen Justizminister. Es ist sehr traurig.»
Damit schien der US-Präsident den Druck auf Sessions, zurückzutreten, weiter zu erhöhen. Trump hat sich schon seit längerem auf Sessions eingeschossen und setzt seinen Justizminister unter Dauerdruck.
Sessions gegen Mueller in Stellung gebracht
Konkret kritisierte Trump Sessions am Mittwoch abermals dafür, dass er sich aus den Ermittlungen in der Russlandaffäre zurückgezogen hat und übte zudem Kritik an Sessions, weil nach wie vor illegale Einwanderer über die mexikanische Grenze in die USA kommen.
Der in der Russland-Affäre massiv unter Druck stehende US-Präsident hatte Sessions anfangs August angewiesen, die Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zu den mutmasslichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf 2016 «unverzüglich» zu beenden.
Sessions Nachfolger setzte Mueller ein
Dabei ignorierte er, dass Sessions gar nicht für Mueller zuständig ist. Der Minister hatte sich kurz nach seinem Amtsantritt wegen seiner Rolle in Trumps Wahlkampfteam für befangen erklärt und aus den Ermittlungen zurückgezogen.
Die Oberaufsicht über die Russland-Ermittlungen führt seitdem Vizejustizminister Rod Rosenstein. Er setzte Mueller im Mai 2017 als Sonderermittler ein. Mit diesem Vorgehen zog Sessions den Zorn Trumps auf sich.