Auf Donald Trump wurde ein Attentat verübt. Er wurde dabei am Ohr leicht verletzt. Geschehen ist das Ganze an einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania. Dort hat ein Mann mehrere Schüsse auf Trump abgefeuert. Der mutmassliche Täter wurde durch Sicherheitskräfte getötet. Wie es dazu kommen konnte, weiss SRF-Korrespondent Pascal Weber in Washington DC.
Wie ist das Attentat auf Donald Trump einzuordnen?
Viele haben schon lange gewarnt, dass diese allgegenwärtige, gehässige und gewalttätige Rhetorik im Wahlkampf mit der Darstellung des politischen Gegners als Feind, den man besiegen müsse, unweigerlich zu politischer Gewalt führen würde. Aber auch wenn die Zeichen deutlich an den Wänden geschrieben standen, so ist das Attentat auf Trump doch für viele Amerikanerinnen und Amerikaner ein Schock. Es ist paradox: Niemand ist wirklich überrascht, dass es geschehen ist, und doch ist es ein grosser Schock.
Wie war der Mordversuch auf Trump überhaupt möglich?
Genau diese unangenehme Frage werden sich die Personenschützer und der Secret Service nun gefallen lassen müssen. Normalerweise sind solche Veranstaltungen, egal ob mit Donald Trump, Kamala Harris oder Joe Biden, enorm gut geschützt. Das bedeutet: Wenn man zu einer Veranstaltung will, muss man durch mehrere Sicherheitsschleusen hindurch. Oftmals müssen die Teilnehmenden dafür stundenlang anstehen, bis sie durch einen Metalldetektor gehen können. Es sind Hunde im Einsatz, alles ist enorm stark gesichert. Und trotzdem konnte das Attentat auf Donald Trump geschehen. Bislang hat niemand eine Antwort darauf, weshalb und wie das so geschehen konnte.
Was bedeutet das Attentat auf Trump für den US-Wahlkampf 2024?
Die kommenden Tage mit dem Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee werden enorm entscheidend dafür, wie es in den USA weitergeht. Wird die Rhetorik hochgeschraubt oder kann die Rhetorik gemässigt werden? Aufseiten der Demokraten haben vom Fraktionsführer im Repräsentantenhaus, Hakim Jefferies, über Präsident Joe Biden bis zur ehemaligen Speakerin Nancy Pelosi alle versucht, zu mässigen. Sie seien froh, dass Donald Trump nichts Weiteres geschehen ist. Donald Trump selbst wie auch seine Schwiegertochter und Co-Leiterin der Republikaner Lara Trump haben ebenfalls bislang vermieden, direkte Vorwürfe zu äussern und die Rhetorik weiter anzuheizen. Jedoch gibt es Personen in Trumps Lager, die durchaus schon Vorwürfe angeheizt haben. Welche Richtung dies nimmt, wird am republikanischen Parteitag zu sehen sein. Dies wird entscheiden, wie es in den USA weitergeht.