Zum Ende der Präsidentschaft von Barack Obama steht die US-Ökonomie besser da, als viele Leute wahrhaben wollen. Diese Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre gerät durch den Wahlkampf unter der Gürtellinie fast vollständig aus dem Blickfeld.
Langsame, aber beständige Erholung
Noch vor einigen Jahren standen die Zeichen eher auf Sturm: ein durchgeschütteltes Finanzsystem, ein kaputter Häusermarkt und Firmen, die jeden Monat Hundertausende Stellen strichen.
«Doch seit Juni 2009 geht‘s wieder aufwärts», sagt Gary Burtless, Ökonom bei der Denkfabrik Brookings Institution: Die Erholung sei zwar langsam gewesen, aber unglaublich beständig, vor allem auf dem US-Arbeitsmarkt.
Durchschnittseinkommen legten 2015 zu
Alles in allem entstanden während Obamas Amtszeit über elf Millionen neue Stellen. Die Arbeitslosenquote liegt heute unter fünf Prozent. Immer mehr Menschen arbeiten wieder Voll- statt Teilzeit. Seit zwei Jahren würden auch die Familieneinkommen wieder steigen, betont Ökonom Gary Burtless.
Ein wichtiger Punkt – vor allem für die Mittelklasse. Letztes Jahr nahmen die Durchschnitts-Einkommen um fünf Prozent auf rund 56‘000 Dollar zu. Doch der Betrag ist noch nicht ganz so hoch wie jener, der vor der Krise gemessen wurde.
Noch nicht alles «back to normal»
Auch sonst ist noch nicht alles «back to normal» in den USA. Die Erholung ist beispielsweise nicht in allen Landesgegenden gleich stark zu spüren. Einige Branchen haben nach wie vor zu kämpfen. Auch das Wirtschaftswachstum könnte ebenfalls höher sein.
Interessanterweise hat im Wahljahr 2016 auch die Parteizugehörigkeit einen Einfluss: Republikaner sehen die Wirtschaft in Umfragen nämlich in deutlich schlechterer Verfassung als Demokraten.