- Der frühere brasilianische Präsident Michel Temer muss zurück ins Gefängnis.
- Ein Berufungsgericht in Rio de Janeiro hat am Mittwoch die Inhaftierung des 78-Jährigen angeordnet.
- Dieser Entscheid sei «unverzüglich rechtskräftig», sagte Sprecher des Gerichts der Nachrichtenagentur AFP.
Temer war im März im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre «Lava Jato» (Autowäsche) um den Staatskonzern Petrobras festgenommen worden, die bereits Temers Amtsvorgänger Luiz Inácio Lula da Silva ins Gefängnis gebracht hatte. Mehrere Tage lang sass Temer in Untersuchungshaft und kam dann auf Anordnung eines Richters in erster Instanz frei. Diesen Entscheid kippte nun das Berufungsgericht.
Er werde sich am Donnerstag freiwillig der Justiz stellen, kündigte Temer am späteren Abend an. «Erstens ist die Entscheidung eines Gerichts zunächst einmal zu respektieren», sagte er vor seinem Haus in São Paulo, «zweitens halte ist sie vom rechtlichen Standpunkt natürlich für falsch.» Deshalb werde er juristisch gegen die Entscheidung vorgehen.
Korruption, Geldwäsche, Betrug
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Temer, Kopf einer kriminellen Organisation zu sein, die in verschiedene Verbrechen wie Korruption, Geldwäsche und Betrug involviert sei. Unter anderem soll die Gruppe Schmiergelder im Zusammenhang mit dem Bau eines Atomkraftwerks ausgehandelt haben.