Känguru-Babyboom trotz allem: In Australien nimmt die Population der Kängurus trotz aller extremen Wetterereignsse, die den Kontinent treffen, ständig zu. In Australien sind Kängurus geschützt. Bauern können aber Abschussgenehmigungen beantragen, wenn ihre Zahl zu gross wird. «Die Kängurus sind eine Konkurrenz für Nutztiere wie Schafe», sagt SRF-Australien-Korrespondent Urs Wälterlin. Deshalb werde öffentlich gefordert, die Population zu dezimieren. «Das Abschiessen ist aber leider in Australien schlecht reguliert», so Wälterlin.
Supertrick der Evolution: Kängurus können bei Mangel an Futter die Schwangerschaft aussetzen. «Wenn es wieder genug Gras gibt, wächst das Kängurubaby wieder weiter», so Wälterlin. Känguruweibchen haben zwei Gebärmütter, die unabhängig voneinander sind. Deshalb ist es möglich, dass Känguruweibchen zwei unterschiedlich alte Babys gleichzeitig haben und sie auch mit verschiedener Milch stillen.
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Kommerzielle Aspekte von Kängurus: Aus Kängurufleisch werde vor allem Hundefutter hergestellt, sagt der Korrespondent, das werde auch in die Schweiz exportiert. Das Leder werde ebenfalls genutzt, daraus werden Turnschuhe gefertigt. Doch der Druck von Tierschützern sei gross, sowohl in Australien als auch im Ausland, deshalb haben einige europäische Firmen aufgehört, Känguruleder zu verwenden.
Wetter-Extremereignisse: Bei Überschwemmungen sind Kängurus wie andere Tiere gefährdet, zu ertrinken. Falls die Extremereignisse wie massive Regenfälle und Dürren in Australien zur Norm werden, wie von Wissenschaftlern prognostiziert wird, sind die langfristigen Anpassungschancen der Spezies ungewiss. Doch der Korrespondent hält fest: «Den Kängurus in Australien geht es zurzeit so gut wie schon lange nicht mehr.»