Der Werbetrailer für den Film «PM Narendra Modi» kommt pompös daher. Der Trailer zeigt die Spielfilmfigur Modi etwa in einer Schneelandschaft, die den indischen Teil Kaschmirs darstellen könnte. Dort stellt sie im Kugelhagel patriotisch eine indische Flagge auf.
Den Film selbst hat bisher aber kaum jemand gesehen. Eine Woche bevor in Indien in vielen Teilstaaten die Wahlen beginnen, könnte der Film Wählerstimmen beeinflussen, so die Befürchtung. Das Oberste Gericht hat die Veröffentlichung vorerst gestoppt.
Wahlwerbung oder Meinungsfreiheit?
Der Spielfilm soll zeigen, wie sich Narendra Modi als Sohn eines Teeverkäufers zum Premierminister von Indien hochgearbeitet hat.
Illegale Wahlwerbung sei der Spielfilm, sagt die Opposition. Modi werde darin wie ein Superheld dargestellt. Das sei gar nicht nötig, verteidigt indes Hauptdarsteller Vivek Oberoi den Film im indischen Fernsehen. Der richtige Modi sei Held genug.
Der Schauspieler beteuert, dass für den Film keine Gelder politischer Parteien angenommen worden seien. Deshalb sei der Vorwurf der Wahlwerbung nicht legitim. Oberoi beruft sich stattdessen auf die Meinungsfreiheit, die ihm und den Produzenten des Filmes durch die Verfassung garantiert ist.
Auch die Wahlkommission habe nichts gegen den Film eingewendet, sagt Oberoi weiter. Diese Wahlkommission hat jedoch die «heisse Kartoffel» dem Obersten Gericht weitergegeben. Dieses muss nun demnächst entscheiden, ob eine Veröffentlichung des Filmes während den Wahlen erlaubt ist oder nicht.
Trailer mit klarer Ansage an Pakistan
Dass es der Film auf Wählerstimmen abgesehen hat, ist dabei jedoch kaum von der Hand zu weisen: Am Schluss des Werbetrailers blickt die Spielfilmfigur Modi streng in die Kamera und macht eine klare Ansage an Pakistan: «Wenn ihr uns wieder angreift, hacken wir euch die Hände ab.»
Vor zwei Monaten war zwischen den beiden Ländern beinahe ein Krieg ausgebrochen.