Für seine Anhänger ist Jimmie Åkesson der Mann, der Schweden wieder schwedisch machen soll. Schwede sei, wer sich mit der schwedischen Mehrheitskultur identifiziere, sagt Jimmie Åkesson – und knüpft damit an die rechtsextremen Wurzeln seiner Partei an, die im Wahlkampf einen Austritt aus der Europäischen Union und das Schliessen der Grenzen für Flüchtlinge fordert.
Åkesson bleibt sich auch treu, wenn er zu Parteianlässen die Musikgruppe Ultima Thule einlädt – und mit diesen in Songs einstimmt, welche faschistischen gesellschaftlichen Vorstellungen der Einheit und Reinheit feiert.
Trotz dieser Signale hat es der Familienvater aus der südschwedischen Provinz Skåne in den letzten Jahren geschafft, die Schwedendemokraten aus einer ehemaligen rechten Randgruppe in eine nationalkonservative Volkspartei zu verwandeln.
Offen für Koalitionen nach links und rechts
«Wir sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen», erklärt Åkesson. Er hat angekündigt, sowohl mit den bislang regierenden Sozialdemokraten wie auch den oppositionellen Konservativen zu kooperieren. Das ist kein Zufall: Die Schwedendemokraten stehen gesellschaftspolitisch zwar ganz klar auf der konservativen Seite, fordern aber gleichzeitig hohe Steuern und einen umfassenden Sozialstaat.
Bei allen anderen Parteien im schwedischen Parlament kommen diese Annäherungsversuche jedoch schlecht an – für sie ist und bleibt Jimmie Åkesson ein rotes Tuch.