Nur gerade fünf Wahllokale statt den über 180 waren in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin geöffnet. Die Wählerinnen und Wähler standen rund drei Stunden Schlange, um ihre Stimme abzugeben – schön mit Abstand.
Gewählt wird der demokratische Präsidentschaftskandidat, aber auch andere Kandidaten für öffentliche Ämter in Wisconsin, unter anderem ein konservativer Appellationsrichter.
«Das ist doch falsch, diese Wahl hätte abgesagt werden müssen», schimpft eine Wählerin hinter Mundschutz gegenüber dem Sender MSNBC. Die Armee musste zum Teil die Wahlhelfer ersetzen, die aus Ansteckungsangst nicht zum Bürgerdienst erschienen waren.
Verschiebung der Wahlen verboten
Der demokratische Gouverneur Tony Evers versuchte, die Wahlen auf Juni zu verschieben – so wie es bereits andere Bundesstaaten getan haben. Das Coronavirus sei daran, sich in Wisconsin zu verbreiten, er könne die Wahlen deshalb nicht verantworten, so Evers. Die Republikaner beharrten dagegen auf dem ursprünglichen Wahltermin – aus Bedenken, dass die Wahlsicherheit nicht garantiert sei.
Das oberste Gericht in Wisconsin stützte die Republikaner, und der Oberste Gerichtshof der USA entschied, dass auch die Frist für die briefliche Stimmabgabe nicht verlängert werden dürfe. Tausende von Wählern und Wählerinnen haben das Wahlmaterial offenbar nicht früh genug erhalten.
Die Resultate werden erst kommende Woche bekannt. Das Wahlchaos in Wisconsin sollte als Warnung für diejenigen US-Bundesstaaten dienen, die als nächste im April und Mai wählen werden.