Zum Inhalt springen

Während Ebola-Krise Sechs Millionen Franken beim Roten Kreuz veruntreut

  • Bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika sind sechs Millionen Franken durch Korruption veruntreut worden.
  • Dies hätten interne Ermittlungen ergeben, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) mit.
  • Alle beteiligten Mitarbeiter würden zur Verantwortung gezogen. Das IFRC wolle zudem das verlorene Geld zurückfordern.

Ebola-Epidemie

Box aufklappen Box zuklappen

Ende 2013 war in Westafrika eine verheerende Ebola-Epidemie ausgebrochen. In den drei bitterarmen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia starben mehr als 11'000 Menschen an dem Virus.

Der Erreger war 1976 auf dem Gebiet der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden. Seitdem brach die Krankheit immer wieder aus, meist in West- und Ostafrika.

Eine Buchprüfung hatte Hinweise auf betrügerische Absprachen zwischen ehemaligen IFRC-Mitarbeitern und Angestellten einer Bank in Sierra Leone ans Tageslicht gebracht, teilte das IFRC mit. So gingen vermutlich 2,1 Millionen Franken verloren.

Ein Zoll-Dienstleister in Guinea veursachte zudem einen Schaden im Wert von 1,2 Millionen Franken. In Liberia verschwanden 2,7 Millionen Franken durch Hilfsgüter-Lieferanten – konkret zum Beispiel durch überhöhte Rechnungen für Hilfsgüter.

Beitrag an internationale Hilfe betroffen

Beim Ebola-Einsatz waren 24 Mitarbeiter des Roten Kreuzes vor Ort im Gesundheitsbereich. «Da fliesst die Hilfe direkt – also in die Löhne, die wir zahlen», sagt Sabine Zeilinger, Leiterin Kommunikation vom Schweizerischen Roten Kreuz. Zudem seien Hilfsgüter direkt geliefert worden, bei denen man wisse, wo sie eingekauft und verteilt wurden.

«Das SRK hat aber auch einen Beitrag an die internationale Hilfe geleistet. Und dieser Beitrag ist jetzt von diesen Korruptionsfällen betroffen», sagt Zeilinger. Dies entspreche nur einem kleinen Teil: Über 95 Prozent der Gelder seien am richtigen Ort eingesetzt worden.

Über 95 Prozent der Gelder wurden am richtigen Ort eingesetzt.
Autor: Sabine Zeilinger Leiterin Kommunikation SRK

Hilfsoperationen lasse das SRK regelmässig von unabhängigen Stellen analysieren – um Verbesserungen vorzunehmen und wie in diesem Fall auch Lehren daraus zu ziehen, sagt Zeilinger. Zum Beispiel sollten Einkäufe künftig mit weniger Zwischenstellen getätigt werden.

Die Korruptionsfälle gehen auf das Jahr 2014 und 2015 zurück. Seither sind laut Zeilinger Untersuchungen durchgeführt worden. Die Endergebnisse lagen erst jetzt vor.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel