Nigel Farage hält sein Wort: Er legt nach der Wahlniederlage den Vorsitz der United Kingdom Independence Party (Ukip) ab. Bei der Unterhaus-Wahl verlor er nach Angaben aus der Wahlleitung klar gegen den Kandidaten der Konservativen Partei von David Cameron. Vor der Wahl hatte der EU-Parlamentarier Farage angekündigt, vom Parteivorsitz zurückzutreten, sollte er sein Direktmandat nicht gewinnen.
Nur einen Sitz im Unterhaus
Nach dem Verlust seines Wahlkreises South Thanet, sagte Farage: «Vor fünf Jahren lag ich am Wahltag nach einem Flugzeugabsturz auf der Intensivstation. Verglichen damit geht es mir verdammt gut.»
Das sind die Gewinner und Verlierer
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Bild 1 von 5. Der überraschend klare Gewinner: David Cameron, Conservative Party. Er sicherte sich nicht nur eine zweite Amtszeit als Premierminister, fortan wird er auch alleine regieren können: Seine konservativen Tories holen mit 331 Sitzen die absolute Mehrheit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Gewinnerin: Nicola Sturgeon, Scottish National Party. Den schottischen Nationalisten gelang ein überwältigender Sieg: Statt wie bisher sechs kann sie 56 schottische Abgeordnete ins Londoner Parlament schicken. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Verlierer: Ed Miliband, Labour Party. Die Sozialdemokraten verlieren in ihrer einstigen Hochburg Schottland praktisch alle Sitze an die schottische Unabhängigkeitspartei SNP von Nicola Sturgeon. Miliband übernimmt die «volle Verantwortung» für das schlechteste Labour-Ergebnis seit fast 30 Jahren: Er tritt als Parteivorsitzender zurück. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Verlierer: Nick Clegg, Liberal Democrats. Die Liberaldemokraten als kleinerer Koalitionspartner der Tories werden abgestraft. Von den 57 Sitzen bei den Wahlen 2010 verbleiben nach den Wahlen 2015 noch deren acht. Nick Clegg zieht die Konsequenzen und tritt als Parteivorsitzender zurück. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 5. Nigel Farage, UK Independence Party (Ukip). Die Rechtspopulisten verteidigen einen Sitz. Obwohl sie 12,6 Prozent Stimmen holen (2010: 3,1 Prozent). Aufgrund des Wahlrechts, wonach der Sieger des Wahlkreises alle Stimmen erhält, resultiert kein Ukip-Sitzgewinn. Ukip-Chef Farage verliert in seinem Wahlkreis und tritt deshalb wie angekündigt zurück. Bildquelle: Reuters.
Die Ukip, die einen sofortigen EU-Austritt des Landes fordert, war bei der Europawahl im Mai 2014 mit 27 Prozent stärkste Kraft in Grossbritannien. Wegen des Mehrheitswahlrechts gewann sie nach bisherigem Auszählungsstand aber nur einen Sitz im Unterhaus.
Die Konservativen von Premierminister Cameron entschieden die Abstimmung überraschend deutlich für sich. Cameron, der ein Referendum über den Verbleib des Landes in der EU zugesagt hat, kann wohl alleine regieren.