- Gemäss Angaben der Behörden starben 287 Wahlhelfer sowie 18 Polizisten.
- Hinzu kommen laut dem Sprecher der Wahlkommission 2095 Erkrankte.
- Hauptsächliche Todesursache ist Erschöpfung sowie dadurch verursachte Unfälle.
Die Todesfälle ergaben sich im Verlauf der Stimmenauszählung der Wahlen vom 17. April. Es ist in Indonesien ein Novum, dass Präsidentschafts-, Parlaments, Regional- und Kommunalwahlen zeitgleich stattfanden. Es sind Kostengründe, welche zu dieser Zusammenlegung führten.
Insgesamt standen über sieben Millionen Wahlhelfer im Einsatz um ungefähr eine Milliarde Wahlzettel von Hand auszuzählen. Die amtlichen Endergebnisse werden erst am 22. Mai erwartet, bisher führt der Amtsinhaber Joko Widodo eindeutig.
Wahlurnen mit Elefanten transportiert
Südostasien-Korrespondentin Karin Wenger spricht von einem «enormen Kraftakt» und hebt auch die anspruchsvolle Logistik hervor. «Die Wahlurnen mussten von 800'000 Wahllokalen eingesammelt, dann mit Flugzeugen, Pferden, Elefanten oder zu Fuss transportiert werden» sagt Wenger. Vor allem die grosse Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit und Arbeitseinsätze von bis zu 30 Stunden am Stück seien massgebliche Auslöser der Erschöpfung gewesen.
Kritik an der Monsterwahl
Die Wahlkommission versprach den Angehörigen eine Entschädigung von umgerechnet 2600 Schweizer Franken und ordnete zudem an, dass Wahlhelfer in Spitälern bevorzugt behandelt werden sollen. Dennoch wird die Kommission stark kritisiert, unter anderem weil die temporären Wahlhelfer vor ihrem Einsatz nicht medizinisch untersucht wurden.
Schon bei den letzten Wahlen 2014 kam es zu 150 Todesfällen unter den Stimmenzählenden. Damals wurden Präsident und Parlament jedoch im Abstand von drei Monaten gewählt. Die nächsten Wahlen finden in fünf Jahren statt. Auf welche Art und Weise diese durchgeführt werden sollen, ist zurzeit noch nicht klar, die Regierung wird zuerst die gegenwärtige Wahl analysieren.