- Millionen Pakistaner trotzen Terrordrohungen und wählten ein neues Parlament.
- Der Herausforderer der Regierungspartei von Ex-Premier Nawaz Sharif ist der ehemalige Kricket-Star Imran Khan mit seiner Bewegung für Gerechtigkeit.
- Letzte Umfragen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Lagern voraus. Die Regierungsbildung dürfte schwierig werden.
Wie schon der Wahlkampf wurde auch der Wahltag von Gewalt überschattet. Bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Quetta kamen mindestens 31 Menschen ums Leben. Unter den Opfern seien laut dem lokalen Spital auch Kinder und Polizisten. Mindestens 35 weitere Menschen seien verletzt worden. Verantwortlich dafür war die Terrormiliz IS.
Soldaten unter Beobachtung
Erstmals bewachten die Soldaten die Wahllokale erstmals nicht nur vor den Eingängen, sondern befanden sich auch im Inneren der Stimmabgabezentren. Die Absicht: Die Massnahme sollte das Sicherheitsgefühl der Wähler erhöhen.
Deshalb war der Vorwurf, das Militär mische sich in die Urnengänge ein, bereits während des Wahlkampfs weit verbreitet. Insofern standen die Soldaten unter besonderer Beobachtung der EU-Wahlbeobachtungsmission. Ein Bericht wird am Freitag erwartet.
Bislang sind bei der pakistanischen Wahlkommission 654 Beschwerden eingegangen. Diese würden ausschliesslich Verstösse gegen die Wahlordnung betreffen – etwa verspätete Öffnungen der Wahllokale, fehlende Wahlmaterialien oder dass der Wahlprozess zu langsam ablaufe. Über das Militär habe bisher es keine Beschwerde gegeben.
Gerüchte im Umlauf
Noch während der laufenden Stimmenauszählung erhob die Regierungspartei den Vorwurf der Wahlfälschung. Sie sprach von Schwindel, nachdem lokale Medien einen Wahlsieg der «Bewegung für Gerechtigkeit» des ehemaligen Kricket-Stars Imran Khan verkündet hatten. Die Partei PML-N werde das Resultat gemäss der Parteisprecherin nicht akzeptieren.
Allerdings sind die von lokalen Medien ausgegebenen Resultate sind vorläufig und inoffiziell. Die Wahlkommission Pakistans hat bisher noch keine Ergebnisse ausgegeben.