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Kampf gegen die Flammen
Aus News-Clip vom 18.06.2017.
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Waldbrand in Portugal Löscharbeiten sind immer noch in vollem Gange

  • Nach dem schweren Waldbrand im Zentrum Portugals sind nach offiziellen Angaben mindestens 62 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurden verletzt.
  • Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
  • Laut einem Regierungssprecher starben die meisten Opfer in ihren Autos, als ihnen das Feuer den Weg abschnitt. Mehrere Dörfer seien vom Feuer eingekesselt worden.
  • Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz, inzwischen ist der Brand teilweise unter Kontrolle. Hilfe kommt auch aus dem Ausland.
  • Weitere Brände auch in anderen Provinzen in der Nähe. Betroffen sind Coimbra und Castelo Branco. Das berichten Lissaboner Medien. An diesem Abend sind deshalb über 1600 Feuerwehrleute im Einsatz.

Pedrógão Grande liegt knapp 200 Kilometer nordöstlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon und gilt unter Naturliebhabern als Geheimtipp. Auf 128 Quadratkilometer Fläche leben nur rund 4000 Menschen, die sich in erster Linie der Land-, aber auch der Textilwirtschaft widmen.

Ein Blitzschlag als Ursache vermutet

Dort war das Feuer Samstagnachmittag ausgebrochen – vermutlich durch einen Blitzschlag. Über dem betroffenen Gebiet habe sich ein Gewitter entladen, ohne dass es dabei regnete, sagte ein Polizeisprecher. Alles deute ganz klar auf natürliche Ursachen hin. «Wir haben in Zusammenarbeit mit der Nationalgarde sogar den Baum gefunden, der von dem Blitz getroffen wurde.»

In der Nacht hatten sich in der Gegend von Pedrógão Grande dramatische Szenen abgespielt. Zahlreiche Bewohner versuchten, den Flammen in ihren Autos zu entkommen. Das Feuer schnitt ihnen jedoch den Fluchtweg ab. Zahlreiche Menschen starben in ihren Fahrzeugen. Bewohner des Dorfes Nodeirinho berichteten, eine vierköpfige Familie habe ihr Haus verlassen und mit einem Auto fliehen wollen. Der Wagen sei aber von einem «Tornado von Flammen» erfasst worden.

Portugals Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa war noch in der Nacht zur Unglücksstelle geflogen. Er sprach von einer «beispiellosen Situation». Ministerpräsident António Costa sagte, er sei vom «Ausmass der Tragödie schockiert». Nach Angaben der Behörden waren in der Nacht mehrere Dörfer von den Flammen eingekesselt worden. Der Premierminister Antonio Costa bedankt sich via Twitter bei allen Rettungskräften für ihre Arbeit.

Frankreich und Spanien schicken Löschflugzeuge

Inzwischen kommt Hilfe auch aus dem Ausland. Mehrere Länder boten Hilfe an. Auf Bitte Portugals wurden über die Nothilfekoordinierung der EU Löschflugzeuge organisiert.

Nach den Worten des zuständigen EU-Kommissars Christos Stylianides hat Frankreich sofort drei Maschinen zugesagt, auch Spanien hilft. «Es wird alles getan werden, um den Behörden und den Menschen in Portugal in dieser Zeit der Not zu helfen», sagte Stylianides. Auch Deutschland bietet via Regierungssprecher Steffen Seibert Hilfe an, wie er über Twitter schreibt.

Inzwischen ist der Brand zum Teil unter Kontrolle. Zwei der insgesamt vier Feuerfronten habe die Feuerwehr im Griff, sagte ein Vertreter des Innenministeriums.

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