Zum Inhalt springen

Terror in London Was bisher bekannt ist

Beim mutmasslichen Attentäter handelt es sich um einen 52-jährigen britischen Staatsbürger. Er tötete vier Menschen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der mutmassliche Attentäter von London war ein 52-jähriger britischer Staatsbürger und dem Geheimdienst MI5 bekannt.
  • Die Terrormiliz IS reklamierte über ihr Propaganda-Sprachrohr die Tat für sich.
  • Neben dem Attentäter starben vier weitere Personen. Ein 75-jähriger Mann erlag am Donnerstag im Spital seinen Verletzungen.
  • Mindestens 40 Personen wurden verletzt, drei davon befinden sich nach wie vor in kritischem Zustand.
  • Nach Razzien in London und Birmingham hat die britische Polizei zehn Personen verhaftet. Zwei der Festnahmen erfolgten am Freitag.

Der mutmassliche Täter: Bei dem mutmasslichen Attentäter handelt es sich um einen 52-jährigen Mann mit britischer Staatsbürgerschaft. Inzwischen haben die Ermittler auch den Geburtsnamen des Mannes herausgefunden. Laut Scotland Yard war er in Kent geboren worden und lebte zuletzt in den West Midlands.

Premierministerin Theresa May sagte, der vermutliche Attentäter sei der Polizei aufgrund von Gewaltdelikten und unerlaubtem Waffenbesitz bereits bekannt gewesen. Nach Polizeiangaben hatte der 52-Jährige ein Strafregister, das von

Verurteilungen wegen Raubüberfällen, Körperverletzungen, Waffenbesitz bis zu Störung der öffentlichen Ordnung reichte.

Der Mann stand in der Vergangenheit auch wegen «gewalttätigem Extremismus» unter Beobachtung der Behörden. Das liege aber bereits Jahre zurück, so May. Eine Verurteilung wegen terroristischer Aktivitäten habe es nicht gegeben. Auch habe es keine aktuellen Verdachtsmomente gegen den Mann gegeben. May bezeichnete den 52-Jährigen als «Randfigur». Er habe nicht zur derzeit vom

Geheimdienst observierten Szene gehört, er sei ein Einzeltäter.

Ein Polizeiauto steht vor einem Gebäude.
Legende: Unter anderem wurde dieses Gebäude in Birmingham durchsucht. Reuters

Der Stand der Ermittlungen: Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Die Polizei nahm nach Durchsuchungen von Häusern in London, Birmingham und anderen Orten zehn Personen fest. Sie stehen laut Polizei unter Verdacht, terroristische Handlungen vorbereitet zu haben. Zwei dieser Personen wurden am Freitag festgenommen.

Unklar war zunächst, in welcher Beziehung die Festgenommenen zu dem Täter standen. Die Razzien würden fortgesetzt, erklärte der Chef der Terrorabwehr von Scotland Yard, Mark Rowley.

Die Behörden fokussieren sich derzeit auf das Motiv und mögliche Komplizen des Mannes. Hierzu seien hunderte Ermittler im Einsatz. Nach Aussage des britischen Verteidigungsministers Michael Fallon gehen die Ermittler davon aus, dass der Anschlag «in Verbindung zum islamistischen Terrorismus» steht. Premierministerin May erklärte, der Attentäter sei durch eine «verzerrte islamistische Ideologie» radikalisiert worden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat beanspruchte über ihr Propaganda-Sprachrohr Amak den Terroranschlag für sich. Der Angreifer sei Aufrufen gefolgt, Bewohner von Staaten der internationalen Koalition anzugreifen, liess der IS verlauten. Ob der Attentäter tatsächlich in Verbindung zur Terrormiliz stand, ist jedoch offen.

Die Opfer: Der Attentäter sowie vier weitere Menschen sind getötet worden. Ein 75-jähriger Mann erlag am Tag nach dem Anschlag seinen Verletzungen im Spital. Unter den weiteren Opfern befindet sich eine 43-jährige Britin, ein etwa 50-jähriger US-Bürger sowie der vor dem Parlament mit einem Messer attackierte 48-jährige Polizist.

Anschlag in London

Mindestens 40 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, einige trugen «katastrophale Verletzungen» davon. Die Verletzten, darunter auch Schüler und Polizisten, stammen aus insgesamt mindestens elf verschiedenen Ländern. Mehrere Verletzte befinden sich in kritischem Zustand.

Das Attentat: Nach Angaben der Polizei raste der Täter mit einem Auto in Passanten auf der Westminster-Brücke. Er fuhr wenige hundert Meter weiter und krachte mit dem grauen Hyundai i40 in den Zaun des Parlamentsgebäudes. Danach sprang er aus dem Wagen und lief auf das Gelände des Parlaments. Dort stach er einen unbewaffneten Polizisten nieder. Anschliessend wurde er von einem anderen Beamten erschossen. Das bei dem Anschlag verwendete Fahrzeug wurde offenbar in der mittelenglischen Stadt Birmingham angemietet.

Die Reaktionen: Politiker aus dem In- und Ausland haben mit Entsetzen auf den Anschlag reagiert. Viele Staats- und Regierunschefs sprachen auf Twitter ihr Mitgefühl gegenüber den Opfern aus und sicherten Grossbritannien Unterstützung zu.

Aufgrund zu vieler Verstösse gegen die Netiquette sah sich die Redaktion gezwungen, die Kommentarfunktion in diesem Artikel zu deaktivieren. Wir bitten um Verständnis.

Meistgelesene Artikel