Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und den ehemaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini erhoben.
Sie sollen unrechtmässig eine Zahlung von zwei Millionen Franken von der Fifa an Platini erwirkt haben.
Blatter wirft die Bundesanwaltschaft Veruntreuung, ungetreue Geschäftsbesorgung sowie Urkundenfälschung vor.
Platini soll wegen Betrugs, Gehilfenschaft bei Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Urkundenfälschung vor das Bundesstrafgericht in Bellinzona gestellt werden.
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Archiv: Fifa-Prozess am Bundesstrafgericht beginnt
01:41 min, aus HeuteMorgen vom 14.09.2020.
Bild: Keystone
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Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft ergaben, dass Platini zwischen 1998 und 2002 für Blatter, den damaligen Präsidenten des Internationalen Fussballverbands (Fifa), als Berater tätig war. Dafür vereinbarten die beiden 1999 schriftlich ein Jahreshonorar von 300'000 Franken.
Das sagt Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter zu den Vorwürfen
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«Ich blicke der Verhandlung vor dem Bundesstrafgericht mit Optimismus entgegen – und hoffe, dass damit diese Geschichte ein Ende findet und alle Fakten sauber aufgearbeitet werden.
Schliesslich geht dieser Fall auf ein Ereignis zurück, das zehn Jahre zurückliegt – und von der Bundesanwaltschaft im Herbst 2015 für mich überraschend zum Thema gemacht wurde.
Noch heute stellt sich mir die Frage, wer die Ereignisse von 2011 der Bundesanwaltschaft zugetragen hat.
Zur Zahlung der Summe von zwei Millionen Franken der Fifa an Michel Platini kann ich mich nur wiederholen: Sie basierte auf einem mündlichen Vertrag, der die Beratertätigkeit von Platini zwischen 1998 und 2002 für die Fifa regelte.
Die Zahlung erfolgte erst mit Verzögerung, weil die Fifa zunächst nicht in der Lage war, die gesamte Summe auszubezahlen – und Platini die Forderung erst 2010 geltend machte.
Der Vorgang wurde als verspätete Lohnzahlung korrekt deklariert, die AHV entsprechend abgerechnet und schliesslich von allen zuständigen Instanzen der Fifa gutgeheissen.
Wichtig ist ausserdem: Michel Platini hat den Betrag an seinem Schweizer Wohnsitz versteuert.»
Die Entschädigungen stellte Platini in Rechnung und die Fifa beglich sie vollumfänglich. Über acht Jahre nach Ende des Beratermandats forderte Platini zwei Millionen Franken. Anfang 2011 erfolgte unter Mitwirkung Blatters die Auszahlung dieses Betrags.
Gemäss der Bundesanwaltschaft erhärteten ihre Ermittlungen den Verdacht, dass diese Zahlung ohne Rechtsgrundlage erfolgt war. Die Fifa wurde durch sie in ihrem Vermögen geschädigt und Platini unrechtmässig bereichert. Damit sehen die Ankläger des Bundes die vorgeworfenen Tatbestände erfüllt.
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