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Auto rast in Menschenmenge Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Das ist bekannt

Ein Auto fährt auf einem Weihnachtsmarkt mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge. Mindestens fünf Menschen sterben, über 200 werden verletzt. Der Tatverdächtige ist als islamkritischer Aktivist bekannt.

Die Tat: Ein Auto ist am Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt im ostdeutschen Magdeburg in eine Menschenmenge gerast. Bei der Tat kamen ein Erwachsener und ein Kleinkind ums Leben. Am Samstag erlagen drei weitere Menschen ihren Verletzungen. «Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt», sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Tatort.

Der mutmassliche Täter: Die Motive des festgenommenen Tatverdächtigen für den mutmasslichen Anschlag sind noch unklar. Momentan gehen die Ermittlungsbehörden von einem Einzeltäter aus. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. In Sachsen-Anhalt soll er zuletzt als Arzt im Fachbereich der Psychotherapie gearbeitet haben. Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt.

Nach Recherchen von WDR und NDR soll er in der saudischen Exil-Community eine prominente Figur sein und als Ansprechpartner für Asylsuchende, insbesondere Frauen, gegolten haben. Seit 2016 hat er den Asylstatus als politischer Flüchtling. Laut Medienberichten soll sich der mutmassliche Täter in Deutschland zu einem radikalen Islamkritiker entwickelt haben und suchte Gleichgesinnte.

Auf seinem Account bei X sympathisierte er laut Recherchen des Spiegels mit der AfD und träumte von einem gemeinsamen Projekt mit der in Teilen rechtsextremen Partei: einer Akademie für Ex-Muslime. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt auch teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen.

Die Reaktionen: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die tödliche Attacke als «furchtbare, wahnsinnige Tat» bezeichnet. Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, sagte Scholz am Tatort in Magdeburg. «Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten.»

Man müsse nun genau verstehen, was passiert sei und welche Motive der mutmassliche Täter gehabt habe. «Dann werden wir mit der notwendigen Konsequenz reagieren.» Es sei wichtig, dass das Land nun zusammenbleibe und nicht Hass das Miteinander der Menschen bestimme.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb ebenfalls auf X, er sei tief schockiert. Frankreich teile die Trauer des deutschen Volkes. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete die Tat als «brutal und feige». Und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd schrieb auf X, ihre Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.

Auch Saudi-Arabien verurteilte die Attacke. «Das Königreich bringt seine Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer zum Ausdruck», teilte das Aussenministerium mit.

Die Erinnerung an Berlin: Am 19. Dezember 2016 war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden 12 Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Auch in anderen Städten mit Weihnachtsmärkten ist die Polizei nun besonders achtsam, wie etwa die Behörden in Berlin und Stuttgart mitteilten.

SRF 4 News aktuell, 20.12.2024, 23:00 Uhr ; 

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