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Weihnachtsmarkt Magdeburg (D) Auto fährt in Menschenmenge – Zwei Tote, Dutzende Verletzte

  • Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Der Mann wurde festgenommen.
  • Mindestens zwei Menschen sind ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Das erklärte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff.
  • Mindestens 60 Menschen wurden verletzt.
  • Beim mutmasslichen Täter handelt es sich gemäss dem Ministerpräsidenten um einen Arzt aus Saudi-Arabien.

Bei dem Vorfall handelt es sich nach von Angaben Sachsen-Anhalts Regierungssprechers Matthias Schuppe «vermutlich um einen Anschlag».

«Die Bilder sind schrecklich. Nach meinem Kenntnisstand ist ein Pkw in die Weihnachts­markt­besucherinnen und -Besucher gefahren – aber aus welcher Richtung und wie weit kann ich noch nicht sagen», sagte der Sprecher der Stadt Magdeburg, Michael Reif.

Der mutmassliche Täter ist nach den Angaben von Ministerpräsident Haseloff, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt, der in Sachsen-Anhalt arbeitete. Nach jetzigem Stand handele es sich um einen Einzeltäter, sagt Haseloff vor Journalisten in Magdeburg.

Weihnachtsmarkt mitten in der Innenstadt

In der Uniklinik der Stadt werden die ersten Verletzten behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. «Wir rüsten gerade auf», sagte der Sprecher der Uniklinik. «Intensivbetten stehen bereit.»

Es wimmele auf dem Weihnachtsmarkt von Rettungswagen und Sanitätern, sagte ein Augenzeuge. Der Magdeburger Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Rathaus in der Nähe der Elbe.

Scholz: «Gedanken bei den Opfern»

Bundeskanzler Olaf Scholz hat (SPD) auf den mutmasslichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagiert. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger», schrieb Scholz bei der Plattform X. «Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.»

Innenministerin Nancy Faeser hat ihr Mitgefühl mit Opfern und Angehörigen des mutmasslichen Anschlags von Magdeburg zum Ausdruck gebracht. «Die Nachrichten aus Magdeburg sind zutiefst erschütternd», schrieb sie auf X . «Die Rettungsdienste tun alles, um die Verletzten zu versorgen und Menschenleben zu retten», so die SPD-Politikerin. «Die Sicherheitsbehörden werden die Hintergründe aufklären.»

Weihnachtsmärkte als potentielle Anschlagsziele

Box aufklappen Box zuklappen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte zuletzt wiederholt zu Wachsamkeit bei Weihnachtsmarktbesuchen aufgerufen. Konkrete Gefährdungshinweise gebe es zwar aktuell nicht, sagte die SPD-Politikerin Ende November. «Aber wir haben angesichts der abstrakt hohen Bedrohungslage weiter Grund zu grosser Wachsamkeit und konsequentem Handeln für unsere Sicherheit.»

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

SRF4 News aktuell, 20.12.24, 20:30 Uhr ; 

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