Unter Corona-Hygienebedingungen hat Papst Franziskus die traditionelle Mitternachtsmesse im Petersdom gefeiert – viel früher als üblich. Bei der Messe anlässlich der Geburt von Jesus Christus erinnerte das Oberhaupt der katholischen Kirche an die Nächstenliebe.
Mit Bezug zur Weihnachtsgeschichte fügte Franziskus in seiner Predigt an, dass diese «Krippe arm an allem, aber reich an Liebe» gewesen sei. Dies lehre, dass die Nahrung des Lebens darin bestehe, sich von Gott lieben zu lassen und andere zu lieben.
Der Pontifex mahnte ausserdem, seine Lebenszeit nicht dazu zu nutzen, um sich selbst zu bemitleiden, sondern um «die Tränen derer zu trösten, die leiden».
Abendmesse wegen Ausgangsbeschränkung
Im Corona-Jahr musste die Christmette auf 19.30 Uhr vorverlegt werden, da in Italien für die Feiertage verschärfte Coronaregeln gelten und damit auch Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr. Nur etwas mehr als 100 Gläubige feierten die Messe im Petersdom – mit grossem Abstand zueinander und mit Masken.
Die Pandemie sei aber auch eine Gelegenheit, um den Sinn von Weihnachten wieder in den Vordergrund zu stellen und nicht den Konsum, hatte Franziskus im Vorfeld betont. Weihnachten werde dadurch authentischer. Man solle an den Festtagen auch an die Einsamen und Kranken denken.
Am Freitag werden die Weihnachtsfeierlichkeiten fortgesetzt, wenn Franziskus den Segen «Urbi et orbi» in der Benediktineraula des Apostolischen Palastes spendet. Bei diesem Anlass will der Papst auch seine Weihnachtsbotschaft verkünden.
Vorsichtsmassnahmen in Bethlehem
Im überlieferten Geburtsort von Jesus Christus, in Bethlehem im Westjordanland, desinfizieren Arbeitskräfte den Krippenplatz vor der Geburtskirche. Erzbischof Pierbattista Pizzaballa gelangt von Jerusalem ins Westjordanland – beschützt von einem Militärkonvoi.
Wegen der Corona-Beschränkungen waren an den Feierlichkeiten nur Bewohner Bethlehems und das Gefolge des Erzbischofs zugelassen. An der Mitternachtsmesse in der Geburtskirche nahmen nur Geistliche teil.