- 75 Jahre nach der Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz wurde in Israel bei der Holocaust-Gedenkstätte der Verstorbenen gedacht.
- Steinmeier war der erste deutsche Bundespräsident, der in Yad Vaschem eine Rede hielt.
- Er bekannte sich zur Schuld der Deutschen und zu ihrer Verpflichtung zum Kampf gegen Antisemitismus.
«Die bösen Geister zeigen sich heute in neuem Gewand. Mehr noch: Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit», warnte Steinmeier am Donnerstag in der Gedenkstätte Yad Vaschem in Jerusalem, die die Erinnerung an den Holocaust und seine Opfer wachhält. Aus Respekt vor den Opfern sprach Steinmeier Englisch und nicht Deutsch, die Sprache der Täter.
Insgesamt trafen sich auf Einladung von Israels Präsidenten Reuven Rivlin am Donnerstagnachmittag mehr als 40 Staatsgäste und knapp hundert Holocaust-Überlebende in der Gedenkstätte Yad Vashem.
Reden von Putin, Macron, Pence und Prinz Charles
Die Veranstaltung fand in Ehren der über einer Million Menschen statt, die während des Zweiten Weltkrieges im Vernichtungslager Auschwitz vergast, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger getötet wurden.
Staatsgäste am Welt-Holocaust-Forum 2020 in Israel
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Bild 1 von 5. Die, welche geholfen haben zu morden und selbst mordeten, waren Deutsche, sagte der deutsche Bundespräsident in seiner Rede. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. US-Vizepräsident Mike Pence sagte in Gedenken an die Verstorbenen: «Die Erinnerung führt durch alle Generationen.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Nach der Befreiung aus Auschwitz habe es keinen Aufschrei gegeben, weil das schlimmste bereits passiert sei, sagte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in seiner Ansprache. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin nahm an der Gedenkveranstaltung teil. 40 Prozent der Verstorbenen seien Bewohner der ehemaligen Sowjetunion gewesen, was für sie eine Tiefe Wunde bedeute, sagte er anlässlich des 5. Holocaust-Forums. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Prinz Charles sagte: «Kein Wort und keine Sprache können dem Geschehenen jemals gerecht werden.». Bildquelle: Keystone.
Neben dem deutschen Bundespräsidenten hielten unter anderem auch Russlands Präsident Wladimir Putin, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, US-Vizepräsident Mike Pence und der britische Thronfolger Prinz Charles Ansprachen am Welt-Holocaust-Forum 2020. Der Fakt, nicht als Redner vorgesehen zu sein, bewog den polnischen Präsidenten Andrzej Duda zur Absage.
Mehr als 10'000 Polizisten
Für Israel war das «Welt-Holocaust-Forum» das grösste internationale Treffen seiner Geschichte. Für die Sicherheit der Teilnehmer sorgten mehr als 10'000 Polizisten.
Am Montag, 27. Januar 2020, jährt sich die Befreiung der Auschwitz-Gefangenen zum 75. Mal. Aus diesem Grund bildete die Gedenkveranstaltung in Yad Vashem den Auftakt diverser Veranstaltungen – eine weitere findet am Mittwoch im deutschen Bundestag statt.