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Über 11'000 Wissenschaftler warnen vor Klima-Katastrophe
Aus SRF 4 News aktuell vom 05.11.2019. Bild: Keystone
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Weltweiter «Klima-Notfall» Wissenschaftler warnen vor «unsäglichem menschlichem Leid»

Mehr als 11'000 Forscherinnen und Forscher rufen zu grundlegenden Veränderungen auf: Die Staaten sollen mehr für den Klimaschutz tun.

  • Mehr als 11'000 Forschende aus 153 Ländern warnen in einer gemeinsamen Erklärung vor einem weltweiten «Klima-Notfall».
  • Ohne grundlegende Veränderung sei «unsägliches menschliches Leid» nicht mehr zu verhindern.
  • Zu den Unterzeichnenden zählen auch über 300 Forscherinnen und Forscher an Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen.

«Wissenschaftler haben eine moralische Pflicht, die Menschheit vor jeglicher katastrophaler Bedrohung zu warnen», sagte Ko-Autor Thomas Newsome von der University of Sydney. «Aus den vorliegenden Daten wird klar, dass wir einem Klima-Notfall gegenüberstehen.»

«Obwohl global seit 40 Jahren verhandelt wird, haben wir weiter gemacht wie vorher und sind diese Krise nicht angegangen», sagte William Ripple, der den Zusammenschluss der Forschenden gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Wolf von der Oregon State University in den USA anführt. «Der Klimawandel ist da und er beschleunigt sich rascher als viele Wissenschaftler erwartet hatten.»

Wandel in sechs Bereichen nötig

Die Forscher fordern in ihrem Beitrag im Fachjournal «BioScience» (hier finden Sie den Bericht) Veränderungen vor allem in sechs Bereichen:

  • Umstieg auf erneuerbare Energien
  • Reduzierung des Ausstosses von Stoffen wie Methan und Russ
  • besserer Schutz von Ökosystemen wie Wäldern und Mooren
  • Konsum von mehr pflanzlichen und weniger tierischen Produkten
  • nachhaltige Veränderung der Weltwirtschaft
  • Eindämmung des Anwachsens der Weltbevölkerung.

Die Forschenden sehen sich bestärkt von zunehmendem Umweltbewusstsein und den Protesten der «Fridays for Future»-Bewegung. Es müsse allerdings noch viel mehr passieren. «Als Zusammenschluss von Wissenschaftlern weltweit stehen wir bereit, bei einem gerechten Wandel hin zu einer nachhaltigen und gleichberechtigten Zukunft zu helfen.»

Zusagen reichen nicht aus

Eine andere Untersuchung zeigt zugleich, dass die Pläne der meisten Staaten im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens nicht ausreichen, um die schneller werdende Erderhitzung zu bremsen.

Fast drei Viertel der 184 Zusagen zum Einsparen von Treibhausgasen, die Länder eingereicht haben, sind demnach nicht ehrgeizig genug. Gemessen am Ziel, den Ausstoss bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren, seien nur die 28 EU-Staaten gemeinsam und sieben weitere Länder auf Kurs, heisst es in der Auswertung von fünf Autoren, von denen vier auch schon für den Weltklimarat IPCC gearbeitet haben.

Besonders im Fokus der Autoren stehen vier Nationen, die zusammen mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgase ausstossen: China, Indien, die USA und Russland. Das bevölkerungsreichste Land China hat einen Anteil von rund 27 Prozent – und die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und anderen Klimagasen dort nähmen wegen des Wirtschaftswachstums weiter zu, schreiben die Autoren des Berichts, der von der US-Organisation Universal Ecological Fund veröffentlicht wurde.

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